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Karneval in der SPD

Kurt Beck ist ein fröhlicher Pfälzer. Das erklärt, warum er sich mit anderen Spaßvögeln zusammengesetzt und kurz nach Beginn der fünften Jahreszeit ein Impulspapier zur Konferenz „Perspektiven sozialdemo-
kratischer Wirtschaftspolitik“ verfasste, die am 27.11.2006 in Berlin eine neue Duftmarke im politischen Karneval setzen sollte.

Mitgeschrieben am sozialdemokratischen Wirtschaftsmanifest des 21. Jahrhunderts haben unter anderen der Sozen-Boss persönlich, Kronleuchter wie Sigmar Gabriel, Hubertus Heil, ja sogar der saarländische Voodoo- Experte Heiko Maas hat seine Impulse beigesteuert. Schließlich durften sogar zwei SPD-Frauen, Andrea Nahles und Brigitte Zypries, ein paar Nudeln für die Humorsuppe kochen. Die soziale Markt-
wirtschaft soll mal wieder runderneuert werden, um innovativen Wettbewerb, Wohlstand für alle und Gemeinwohl miteinander zu verbinden. Von armutsfesten Löhnen, ja nicht einmal zu einem Mindestlohn, den es selbst in den USA gibt, ist den Wirtschaftskabarettisten der SPD etwas eingefallen.

Über Mindestlohn wird ja auch nicht mehr debattiert, hat der Müntehausen-Franz doch verordnet und wer nicht mit einem Stundenlohn von 3,50 EURO zufrieden ist, dem garantieren die Sozis wenigstens noch das Streikrecht und danach Hartz IV. Von den skandinavischen Ländern wollen die SPD-Wirtschaftler jetzt lernen und sogar von Vollbeschäftigung schwärmen die Traumtänzer und behaupten glatt: Die Integration aller Menschen in den Arbeitsmarkt ist Ziel sozialdemokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik.
Da sag mal einer, Sozialdemokraten würden keinen Clown frühstücken, wenn sie fabulieren, das ganze hänge natürlich nur von einer hohen Wachstumsdynamik ab, die dann automatisch zu einem deutlich höheren Angebot an Arbeitsplätzen führe. Fehlt nur noch der Zusatz: Wir müssen eben flexibler und billiger wie die Chinesen sein, damit das Wachstum die Schallmauer durchbricht.Was gestern noch vom Saar-Karnevalisten Heiko Maas als Voodoo- Finanzpolitik und unangemessenes Steuergeschenk an die Unternehmen in Milliardenhöhe  angeprangert wurde, liest sich heute so: „Die Stärkung der Wachstumskräfte bei gleichzeitiger nachhaltiger Konsolidierung der öffentlichen Haushalte werden wir nur bewältigen, wenn wir auch die Steuerpolitik entsprechend ausrichten. Deshalb unterstützen wir die Reform der Unternehmensbesteuerung.“

Sogar das einstige Qualitätssiegel „Made in Germany“ muss für den Wirtschaftsalptraum der SPD-Karnevalsprinzen und  Funken- mariechen herhalten. Es stehe für gute Produkte, die sich durch hohe Qualität auszeichnen und daher weltweit gefragt seien. Das neueste SPD-Produkt kann damit jedoch nicht gemeint sein. Wofür  „Made by SPD“ steht, wissen wir, seit Gerhard Schröder seine Agenda 2010 verkündet hat. Für viele Menschen in unserer Gesellschaft ist SPD-Politik mittlerweile ein Schreckgespenst und das Impulspapier zu den  Perspektiven sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik ist bestenfalls eine kurze Erwähnung in der einen oder anderen Büttenrede während der Karnevalssaison wert.

Bleibt nur noch eine Feststellung: Kurt, gewaschen und rasiert magst Du Kanzlerkandidat der SPD werden, aber niemals der unsere!

Alaaf und Helau von den Fischköppen aus dem Norden ruft Dir zu

de Kloogschieter