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 Gegen die Zerschlagung der Kieler Stadtwerke

Umweltgerechte regionale Stromerzeugung

Am 22.1.07 fand auf Grund der aktuellen Diskussion über die weitere Zukunft der Stadtwerke Kiel eine Veranstaltung der  ATTAC- Arbeitsgruppe „Bündnis-Kielwasser“ statt. Mitarbeiter der Stadtwerke, BUND, NABU, ver.di und ATTAC diskutierten unter Beteiligung von Kommunalpolitikern Möglichkeiten zum Erhalt der Stadtwerke Kiel als selbständigen kompetenten Betrieb im Großraum Kiel.

Die begonnene Ausgliederung der verschiedenen Tätigkeitsbereiche in bundesweite GmbHs schwächt nach Ansicht der Arbeitsgruppe die Kieler Region langfristig. Schon jetzt ist zu erkennen, dass durch die Verlagerung von Planungs- und Entscheidungsebenen nach  Mannheim nicht nur bei den Stadtwerken Kiel, sondern auch bei hiesigen Firmen gewachsene Kompetenzen vernichtet werden. Durch den massiven Abbau von Arbeitsplätzen und durch Verlagerung bzw. Schließung von Servicebereichen (Technik, Expertenwissen,  Berufserfahrung) wird die Leistungsfähigkeit der Region eingeschränkt. Damit wird die Versorgungssicherheit (Bereitstellung von Strom, Gas, Fernwärme und Wasser) aufs Spiel gesetzt. Gerade im Hinblick auf die Gefährdung von Arbeitsplätzen durch die Globalisierung müssen jedoch alle Tätigkeitsbereiche erhalten und ausgebaut werden, die durch ihre Verflechtungen mit dem ortsansässigen Handwerk die Lebensfähigkeit im Raum Kiel sichern.

Die Arbeitsgruppe „Bündnis-Kielwasser“ setzt sich daher intensiv dafür ein, dass

-  die Zerschlagung der Stadtwerke Kiel durch die Ausgliederung von Tätigkeitsbereichen und der Abbau von Arbeitsplätzen gestoppt werden,

-  der Verkauf weiterer Anteile kommunalen Vermögens an börsenorientierte Konzerne unterbunden wird,

-  bereits verkaufte Anteile der Stadtwerke Kiel zurückgekauft werden,

-  die Stadtwerke Kiel als kommunaler Betrieb der Daseinsvorsorge durch Erschließung neuer Geschäftsfelder zukunftsfähig weiterentwickelt werden,

-  die Förderung aller Energie-Einsparmöglichkeiten intensiviert wird (vorrangig durch umfassende Wärmedämmung), Leitungsverluste durch dezentrale Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) vermindert und die Erforschung aller in unserer Region verfügbaren alternativen Energieformen verstärkt wird.

-  Bezüglich der aktuellen Diskussion um das Gemeinschaftskraftwerk Ost wenden wir uns entschieden gegen den von EON und MVV geplanten Neubau eines Kohle-Großkraftwerk. Der Ausbau zu einem Ein-Giga-Watt-Kraftwerk mit dreifacher Leistung ist allein auf die Rendite am europäischen Strommarkt ausgerichtet. Dieses Kraftwerk entspricht weder dem Bedarf der Kieler Bevölkerung und der Betriebe (Strom und Wärme!) noch den ökologischen Anforderungen der Zukunft. Es reduziert durch vermehrte Luftbelastung und den weiteren Flächenverbrauch direkt an der Förde den Erholungswert der Region und schädigt außerdem den Ruf der Stadt als  „Klimaschutzkommune“. Darüber hinaus würde durch dieses Vorhaben langfristig erhebliches Kapital gebunden, das dann nicht mehr für  zukünftige Technologieentwicklungen zur Verfügung stünde.

Das Bündnis Kielwasser trifft sich jeweils am 2. und 4. Montag im Monat um 19 Uhr in der PUMPE, Haßstr. 22. Mitstreiter sind  herz- lich willkommen.

(Presse-Info Bündnis-Kielwasser 7.2.2007)

Am Sa., 24. Februar um 11 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz startet das „Bündnis Kielwasser“ erneut eine Aktion mit den bewährten Wassertropfen, um über die Situation bei den Kieler Stadtwerken zu informieren und für den Rückkauf der Stadtwerke zu werben.