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Fehmarnbeltquerung:

Teuer, unnötig, schädlich

In Berlin haben Ende Februar Gespräche über eine feste Querung des Fehmarbelts stattgefunden. Während die Idee in der  Landes- regierung und auch in Kopenhagen viele Fans hat, hielt man sich in der Bundes-
regierung eher bedeckt. Verkehrsminister Tiefensee sagte nicht Nein, will aber nicht zahlen. Etwas verärgert hat die dänische Regierung schließlich angeboten, die Kosten größten Teils zu  übernehmen. Von 5,5 Milliarden Euro ist die Rede. Ein ziemlich hoher Preis für die Jobvernichtung, die der Bau wahrscheinlich in Puttgarden in Rødby und sicherlich auch in den mecklenburgischen Häfen bedeuten würde. Unterdessen haben sich die größte dänischen  Umweltorganisation Danmarks Naturfredningsforening und der Natur-
schutzbund Deutschland in einem gemeinsamen offenen Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt und schwere ökologische wie ökonomische Bedenken gegen das Projekt geltend gemacht. Unter anderem wird davon ausgegangen, dass eine Brücke noch mehr Verkehr von Schine und Schiff auf die Straße verlagern würde. Außerdem befürchtet man eine größere Gefahr für die Schifffahrt. Tanker-
Haverien an den Brückenpfeilern könnten wertvolle  Schutzgebiete gefährden.

Der Verkehrsausschuss des Bundestages hat dennoch dem Bau zugestimmt. Die Kosten sollen binnen 25 Jahren durch Mauteinnahmen wieder reinkommen, was aber eine erhebliche Zunahme des Verkehrs auf der Strecke voraussetzt. SSW und Grüne hatten gefordert lieber erst ein mal das Schienennetz in Schleswig-
Holstein auszubauen, das sich inzwischen als Nadelöhr für die Frachtzüge erweist, die bereist über die Brücke über den Großen Belt aus Skandinavien kommen.

          (wop)