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Rente 67:

Protestaktionen gegen Rentenklau ausweiten

Der Protest der Gewerkschaften gegen die geplante Rente mit 67 ist in den Betrieben angekommen: Bundesweit demonstrierten Ende Januar rund 250 000 MetallerInnen gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters. Allein in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie legten rund 20 000 Beschäftigte für eine Stunde die Arbeit nieder, und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) stellte sich im Braunschweiger VW-Werk in der Nachtschicht ans Band, um sich davon zu überzeugen, dass ein Bandarbeiter nicht bis zum 67. Lebensjahr arbeiten kann.“ (Homepage des DGB)

„In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eine Nachtschicht in der Business Unit Braunschweig absolviert. Vom Betriebsrat eingeladen konnte sich Sigmar Gabriel an Arbeitsplätzen in Halle 8, im Leichtmetallzentrum und in der Lenkung persönlich einen Eindruck "erarbeiten", ob Schichtarbeit bis 67 ohne gesundheitliche Schäden ableistbar ist.“ (Homepage IGM Braunschweig)

In Kiel fanden sich am 26. Februar zur Protestaktion gegen die Rente erst mit 67 einige Hundert DemonstrantInnen auf dem  Asmus- Bremer-Platz ein. Sicher zu wenig, um irgendwen nachhaltig zu beeindrucken. Die Gewerkschaften werden dazu übergehen müssen, in den Betrieben nicht nur Transparente zu malen, auch wenn solche Aktionen, vorzugsweise während der Arbeitszeit ausgeführt, eine wirklich gute Sache sind. Kampfbereitschaft und Kampffähigkeit lässt sich nur mit Kampfmaßnahmen unter Beweis stellen. Auf  Arbeits- kämpfe zur Verteidigung unserer Interessen muss hingearbeitet werden.

In Kiel kam auch Sigmar Gabriels betriebliches Engagement zur Sprache. Er habe sich sehr beeindruckt von den körperlichen  An- forderungen gezeigt, hieß es. Für die Rente erst mit 67 tritt er dennoch ein. Können wir diesen Heuchler als Mai-Redner in Kiel gebrauchen? Nein!
 

(D.L.)