Daseinsvorsorge in Gefahr
Im Rahmen des Kieler Netzwerkes gegen G 8 fand am 11.4.2007 in der Pumpe die Veranstaltung von Attac-Kiel und Bündnis Kielwasser zum Thema statt: Global und Lokal: Daseinsvorsorge in Gefahr – Privatisierung stoppen! Ca. 40 Teilnehmer diskutierten mit Thomas Fritz von attac-Deutschland, Manuel Mertes, Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Kiel und von ver.di-Kiel/Plön sowie eine Aktivistin vom Bündnis-Kielwasser.
Wie die weltweit wirkende Einflüsse von neoliberaler Wirtschaft und ihre politischen Hintermännern wirken konnte Thomas Fritz berichten und hautnahm schilderte Manuel Mertes die fortwährenden Verschlechterungen seit die Ratsversammlung die Stadtwerke Kiel in die Hand von Konzernen überführt hat. Eine Aktivistin bestand darauf, dass die Betriebe der Daseinsvorsorge wieder in Bürgerhand zurückgeführt werden müssen, allerdings nicht ohne die direkte demokratische Kontrolle durch die Bevölkerung. Bezüglich der G8 ist eine Kritik ihres herrschenden Wirtschafts- und Politiksystems nötig, da diese allein auf die Macht der Konzerne ausgerichtet ist.
Die herrschende Politik ordnet sich den Konzerninteressen unter. Diese interessiert nur der Höchstprofit. Das einzige Interesse z. B. beim Ausbau des hiesigen Kraftwerkes ist die billige Stromproduktion um auf dem europ. Markt hohe Gewinne zu erzielen. Die herrschende Politik ist nicht ausgerichtet auf die Bedürfnisse und Interessen der Bevölkerung. Weder in der Ratsversammlung noch in der EU-Verfassung und schon gar nicht in WTO und Weltbank.
Die G8 ist das Treffen wo sie darüber beraten wollen, wie die gesamte Welt weiterhin unter diesen Wettbewerbsgesetzen und den Konzerninteressen untergeordnet werden kann. Mit allen Mitteln, natürlich mit Sozialabbau, Lohndumping, Rentenkürzungen, Entrechtung und z.B. auch mit Krieg. Wie wir es ja bekanntlich von der herrschenden Bundespolitik egal ob durch Grün, Schwarz oder Rot serviert bekommen. Wir sollen alle nur noch ein Rädchen sein um der Profitgier der Konzerne zu dienen.
Der Wettbewerb erfasst mittlerweile jeden Winkel des Lebens der Menschen, bis in die kleinste Ecke jeden privaten Haushalts und auch bis in den tiefsten Urwald oder die Antarktis, von Möltenort bis Peking. Eigentlich wird alles dem Wettbewerb geöffnet. Dieser Wettbewerb, der angeblich für alle Menschen gut ist und alles billiger machen soll, weltweit und auch in Europa (siehe z.B. EU-Verfassung) hat Folgen.
Zur Mobilisierung fand in der Innenstadt erneut die Wassertropfenaktion statt.
Gerade die grundlegenden Lebensbedürfnisse werden erfaßt und beeinträchtigt, wie Wasser, Nahrung, Energie, Transport, Gesundheit, Erholung. Das Gefälle zwischen Arm und Reich hat sich weltweit und auch vor Ort rasant verschärft und die herrschenden Politiker tun nichts, um dies zu verhindern, sondern sind nur Diener dieser unsozialen Wirtschaftspolitik. Allen voran jetzt die Länder der EU mit Deutschland als Vorsitz. In ihrer EU-Verfassung, der sie ja zugestimmt haben, ohne uns zu fragen, steht z.B. nichts von den sozialen Interessen und Bedürfnissen der Menschen.
Die Politik der G8 trifft die Menschen weltweit und wir
spüren die Folgen auch immer konkreter vor Ort z.B. Arbeitslosigkeit,
Lohnkürzungen, Arbeitszeitverlängerung, Rentenkürzung und
immer mehr Armut. Diese „zivilisierte“ Wirtschaftskultur zerstört
gleichzeitig die Lebensgrundlage aller Menschen, die Natur und die Vielfalt
auf der gesamten Erde. Daher rufen wir auf in Rostock gegen die G8
zu protestieren, für eine andere, bessere Welt. uws