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Schuby:
Gentechnik Freisetzungsversuch von Monsanto

Anlässlich des Freisetzungsversuchs mit „RoundupReady“ Mais NK 603 von Monsanto in Schuby bei Schleswig, der am 16. April 2007 im Standortregister angemeldet wurde fand am 26.4. ein Pressetermin auf Initiative der BI für ein gentechnikfreies SH  statt. Der NDR-Landfunk berichtete über den Anbau des Gentechnikmais und Grüne und SPD haben die Initiative der BI offensichtlich dankbar aufgenommen (siehe unten). In einer Hintergrundinformation der BI über „Roundup Ready“ (RR) heißt es u.a.: „Die Menschen fordern pestizidfreies Gemüse. Mit RR-Pflanzen wird jedoch die nächste Runde im Giftkarussel angeschoben – mit noch nicht absehbaren Folgen.

„Roundup“ ist im Übrigen ein militärischer Begriff und bedeutet soviel wie „umzingeln“ oder auch „hochnehmen“. Dass Monsanto militärische Begriffe in die Landwirtschaft einbringt, überrascht nicht, da Monsanto mit allen Partner- und Tochterunternehmen einer der größten Herstellern von Biowaffen ist. Dies trägt nicht zum Vertrauen der Verbraucher bei.

Es gibt Alternativen, die den Boden, die Pflanzen, die Tiere und die Menschen gesund leben lassen und die Erträge zukunftsfähig sichern.
Patentiertes Gentech-Saatgut im Paket mit konzerneigenem Pflanzengift sichert Profite und Marktanteile von Konzernen, aber nicht die Ernährungssicherheit der kommenden Generationen.“


 
 

Unterschriftensammlung während der Malaktion gegen G8 und Gentechnik in Kiel


Proteste gegen Gen-Versuch in Schuby

Heute morgen protestierte ein breites Bündnis von Verbänden, Bioland, die „Bürgerinitiative gentechnikfreies Schleswig-Holstein“, der BUND, Greenpeace, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie Bündnis 90/Die Grünen gegen die neuerliche Aussaat von genmanipuliertem Mais in Schuby (Kreis Schleswig-Flensburg). Erst vor wenigen Tagen, am 16. April, wurde im Standortregister veröffentlicht, dass Monsanto einen Freisetzungsversuch mit Gen-Mais, Konstrukt NK 603, plant. Dieser Mais ist gentechnisch so verändert, dass er resistent ist gegen das Breitband Herbizid Roundup Ready – ebenfalls von Monsanto vertrieben.

Andrea Kraus, von der Bürgerinitiative gentechnikfreies Schleswig-Holstein, erklärte das Prinzip: „Das ‚Unkraut’ und die Felder werden tot gespritzt, nur die von Monsanto gentechnisch veränderten Pflanzen überleben den Einsatz des Pflanzengiftes Roundup Ready.“ Die DemonstrantInnen verwiesen auf neuere wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen der Roundup Ready Wirkstoff ‚Glyphosat’ das Bodenleben schädigt, sich im Grundwasser anreichert und eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier ist.

Für den Landesvorsitzenden der Grünen, Robert Habeck, ist genau das der Hebel für Landwirtschaftsminister von Boetticher in das Verfahren einzugreifen: „Wenn es den begründeten Verdacht gibt, dass die Gesundheit der Bevölkerung und der Natur auf dem Spiel steht, muss der Umweltminister die Versuche stoppen.“

Die Bio-Landwirtin Barbara Rudolf, deren Felder in unmittelbarere Nähe des Testgeländes sind, unterstrich die existenzbedrohende Situation, in die Biolandwirte durch Gen-Verunreinigungen gebracht werden. Eine friedliche Koexistenz von Ökolandbau und  Gen- Landwirtschaft könne es nicht geben, dafür sind die Gen-Produkte zu aggressiv.

Robert Habeck unterstrich, dass Schleswig-Holstein sich klar gegen die Gen-Technologie stellen müsse. „Die Menschen im Land wollen gesunde und ökologische Nahrungsmittel. Das ist die Zukunft der Landwirtschaft, nicht Monopole und Industrieunternehmen amerikanischer Großkonzerne“, stellte der Landesvorsitzende der Grünen fest.

PR des SPD-Ortsverein Schuby, 27.4.07

„Nach dem sich der SPD-Kreisparteitag bereits im letzten Jahr gegen einen Versuchsanbau von gentechnisch veränderten Maissorten in Schuby ausgesprochen hatten, musste sich die Kreis-SPD erneut mit diesem Thema geschäftigen, da auch in diesem Jahr in Schuby gentechnisch veränderter Mais angebaut werden soll. Nach wie vor ist „Grüne Gentechnik“ eine unkontrollierbare Risikotechnik. Erfahrungen in den USA führen Genpflanzen zu einem steigenden Gifteinsatz auf dem Acker, also mehr statt weniger Spritzmittel durch Genpflanzen. Durch Patente auf Saatgut versuchen die Konzerne sich das Monopol über die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährung zu verschafften. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Genehmigungsverfahren von Genpflanzen nicht wirksam genug ist, um die Sicherheit von gentechnisch veränderten Organismen und Gen-Produktion zu gewährleisten. Außerdem ist die Langzeitwirkung auf die menschliche Gesundheit bei der Ernährung mit genmanipulierten Nahrungsmitteln nicht ausreichend erforscht. Auch die örtliche Landtagsabgeordnete Anna Schlosser-Keichel äußerte sich ablehnend zu dem Vorhaben. „Wir wollen keine Gentechnik in der  Land- wirtschaft. Dass die Maisernte in Schuby nicht als Lebensmittel vorgesehen ist, sondern offensichtlich in eine Biogasanlage eingebracht werden soll, kann mich nicht beruhigen. ...“