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Kieler Kultur-Kahlschlag

Wieder mal muss der "Eckwertebeschluss" herhalten um auch in der Kultur weitere Einsparungen durchzusetzen. Bis 2014 sollen 2,5 Mio. Euro eingespart werden. Insbesondere Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz macht sich für die Einsparungen stark. In den KN hat sie verlauten lassen, dass "man gerade in der Welt der Künste eine große Bereitschaft zu kreativen Neuerungen erwarte. Denkverbote dürfe es nicht geben und Innovation sei nur möglich, wenn man eingefahrene Wege verlasse."

Gespart werden soll beim Stadtmuseum Warleberger Hof durch Reduzierung von Ausstellungen und Personal. Das Kulturforum soll umorganisiert werden. "Man müsse auch untersuchen dürfen, ob sich eine Einrichtung rechnet" wird sie in den KN vom 2.6.2007 zitiert. Die Volkshochschule soll die Räume mit nutzen und es soll nur noch einen kleinen Veranstaltungsraum für feine Musikveranstaltungen geben. Demgegenüber soll die Musikschule in Gaarden einen Konzertsaal stellen. Kritik an der Teilschließung des Kulturforums kommt nicht nur von der SPD-Fraktion, sondern auch aus Teilen der CDU, die den Veranstaltungsort wegen der Zuschauerakzeptanz und der Belebung der Innenstadt bevorzugen. "Wir wollen sparen, um an anderer Stelle zu investieren". Der Maßnahmenkatalog bedeutet Personalabbau aber auch Flächenreduzierung. Investiert werden soll irgendwann mal in einen Museumsneubau. Die Museumspreise führten bereits zu einem Rückgang der Besucherzahlen.

Der Kieler Kulturbereich wird weiter kommerzialisiert. Kultur soll sich selbst finanzieren. Das hat aber zur Folge, dass die ärmeren Teile der Bevölkerung von der Kultur ausgeschlossen werden und die Vielfalt unterbunden wird, weil eben nur ein spezielles zahlungskräftiges Klientel berieselt wird.

(uws)