Für beide Meiler ist es keineswegs das erste Mal,
dass sie in die Schlagzeilen geraten. Zuletzt war es im Dezember 2001 in
Brunsbüttel zu einer Wasserstoffexplosion an einer Zuleitung zum Reaktordruckbehälter
gekommen. Um ein Haar wäre dieser selbst beschädigt worden. Der
Betreiber (HEW, zwischenzeitlich von Vattenfall aufgekauft) ließ
den Meiler dennoch weiter fahren und hielt es nicht einmal für nötig,
den Vorfall zu untersuchen. Nach mehreren Wochen erzwang die Aufsichtsbehörde
die Abschaltung und Untersuchung .
Der jetzige Vorfall in Brunsbüttel erinnert unterdessen
stark an eine Havarie im schwedischen Vattenfall-AKW Forsmark im Juli letzten
Jahres. Dort war es ebenfalls in Folge eines Netzkurzschlusses zu einer
automatischen Schnellabschaltung gekommen. Für diesen Fall haben AKW
Notstromaggregate mit denen sie weiter versorgt werden. Fällt die
Stromversorgung nämlich vollständig aus, ist das Kraftwerk nicht
mehr zu steuern. Auch die Steuerstäbe können nicht mehr zwischen
die Brennstäbe gefahren werden. und der Reaktorkern wird nicht mehr
gekühlt. Dadurch verdampft das Wasser, und die Brennstäbe erhitzen
sich immer mehr, bis es zur Kernschmelze kommt. In Forsmark wäre das
um ein Haar passiert. Vattenfall hatte anschließend behauptet, derlei
könne hierzulande nicht passieren. Zwei Wochen später musste
man allerdings zugeben, dass in Brunsbüttel die gleichen technischen
Bauteil verwendet werden, die Forsmark versagt hatten.