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Keine Veränderung der Struktur

Beim Deutschen Gewerkschaftsbund und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di stößt das schwarz-grüne Vorhaben auf Teilprivatisierung der Kieler Abwasserwirtschaft auf Ablehnung. Hintergrund ist eine Vorlage im Bauausschuss der Ratsversammlung  d. W. im nichtöffentlichen Teil. „Wer das Komplettdienstleistungsangebot zerstückeln wolle, riskiere einen weiteren Abbau von  Arbeitsplätzen und erhöhte Preise. Es gelte, die bestehenden Strukturen effizienter zu gestalten und nicht zu zerstören, was sich bewährt hat.  Es gibt kein Beispiel wo infolge einer privaten Beteiligung die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger günstiger geworden sind. Immer ist das Gegenteil eingetroffen, die Kosten sind gestiegen, die Qualität hat gelitten.  Aus Sicht des DGB halten  wir bei Umsetzung der  angedachten Planungen eine Erhöhung der Abwasserpreise um bis zu 30% für möglich und dies ohne einen Vorteil. Dies gilt es zu  verhindern!“ erklärt Ralph Müller-Beck, DGB Vorsitzender Kiel. Beim Vorhaben zur Rechtsformum-
wandlung der städtischen Abwasserentsorgung sind wesentliche Fragen ungeklärt. Wir raten an, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen. Auch wenn im Grundsatz die Entscheidungen bei schwarz grün gefallen sind, so macht die Analyse der Folgen dieses Vorhabens, außer aufgrund von  ordnungspolitischen, bzw.  ideologischen Gründen, keinen Sinn.

Wir erwarten von der Politik eine ehrliche und öffentliche Debatte über die Zukunft des Lebensmittel Nr.1 in Kiel. Nach bisherigen Erkenntnissen kommen die angestrebten Veränderungen die Bürgerinnen und Bürger teuer zu stehen. Alleine schon heute wird mit Vorbereitungskosten in Höhe von über 1,5 Mio. € kalkuliert. Die Umsetzung der Maßnahme wird die Stadt Kiel weitere Millionen kosten. Und unterm Strich müssen die Bürgerinnen und Bürger Kiels mit steigenden Abwasserkosten monatlich diese Kosten tragen, neben laufenden Betriebs- und Instandhaltungskosten. Demnächst kommen noch die Gewinnmargen eines privaten Unternehmens hinzu. Der DGB / ver.di  fordert die Oberbürgermeisterin und die Mehrheits-
fraktionen im Kieler Rat deshalb auf, keine Veränderungen an der Struktur der städtischen Abwasser-
entsorgung vorzunehmen, hierbei insbesondere von der Errichtung einer Betreibergesellschaft unter Beteiligung eines privaten Unternehmens Abstand zu nehmen. Es fehlt bislang zudem eine einvernehmliche Abstimmung mit den Umlandgemeinden, noch gibt es  verbindliche Regelungen über die Absicherung der Beschäftigten. Die laufende Sanierung und Betrieb des Kieler Kanalnetzes ist hervorragend durch die öffentliche Hand kostengünstig und effizient zu bewältigen und ist für den Bürger die günstigste Variante. Es hat sich Vordergründig erwiesen, dass nur durch eine private Beteiligung die Abwassernetzsicherheit gewährleistet werden kann. Das Know How der Beschäftigten in diesem Bereich ist exzellent und konkurrenzlos gut.
 

Presseerklärung des DGB und ver.di