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Gentechnik in der Landwirtschaft

Ahnungslose Bauern in SH säten Gen-Raps aus!

Auf ca. 300 Hektar wurde in der letzten Augustwoche in Schleswig-Holstein unbeabsichtigt gentechnisch kontaminierter Raps ausgesät. Das Saatgut des Unternehmens „Deutsche Saatveredelung AG“ ging in fünf Bundesländer (überwiegend Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) bevor das zuständige Umweltministerium in Düsseldorf bei einer Routinekontrolle in einer Probe gentechnisch verändertes Erbgut nachweisen konnte.

Nach dem Befund startete die  „Deutsche Saatveredelung AG“ eine Rückrufaktion, doch auf ca. 1.500 Hektar ist schon ausgesät worden. Den Hinweisen nach handelt es sich um eine gentechnische Veränderung, die die Pflanzen gegen das BAYER-Herbizid Basta resistent macht.

Wie konnte es dazu kommen?

Woher kommt der Gen-Raps, der innerhalb der EU nicht angebaut werden darf? Christoph Lüdecke, Vorstandsmitglied der Deutschen Saatveredelung AG: „Wir wissen es nicht. Wir züchten nicht mit gentechnisch veränderten Produkten.“ Es sei möglich, dass es sich bei den Verunreinigungen um Folgen genehmigter Freisetzungsversuche in den 90er Jahre handelt, die in den 90er Jahren von der Bundesregierung genehmigt wurden.

Erkenntnisse:

Es besteht also bei Fachleuten die Vermutung, dass Freisetzungsversuche mit relativ kleinen Flächen ein Jahrzehnt später zu ungewollten Verunreinigungen führen!

Die Möglichkeit einer sogenannten Koexistenz von Gentech-Konstrukten und gentechnikfreien Pflanzen wird endgültig ad absurdum geführt! Besonders bei Raps, der sich mit einheimischen Pflanzen kreuzt, kann keine gesetzliche Regelung, keine noch so gut gemeinte Abstandsregelung eine „Koestistenz“ ermöglichen. „Koexistenz“ ist in diesem Zusammenhang ein geschickter, gut klingender, politischer Begriff der Industrie, der die gewollte schleichene Kontaminierung der Natur mit Genkonstrukten verschleiert.

In Schleswig-Holstein ermittelt das Landwirtschaftsministerium zur Zeit die betroffenen Landwirte. Minister Christian von Boetticher (CDU): „Sie müssen die Saat vernichten, nachdem sie gekeimt hat. Das ist gesetzlich erforderlich und auch notwendig, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten.“ (Eckernförder Zeitung 31.8.07)

Wir fordern vom Landwirtschaftsministerium:

• Absolute Transparenz der Vorgänge für die Bevölkerung!

• Mindestens zwei Jahre darf auf den betroffenen Flächen kein Raps angebaut werden, damit sich durch möglichen Durchwuchs keine schleichende Kontaminierung ergibt!

• Gentechnikfreier Raps ist auch ein Wirtschaftsvorteil – schützen Sie unsere Landwirtschaft!

• Flächen von privaten und öffentlichen Freisetzungsversuchen müssen dauerhaft kontrolliert werden.

Politische Weisheit mit nachhaltigem Weitblick:

• Verlängerung des Moratoriums – Keine Gentechpflanzen auf den Feldern und keine gentechnisch veränderten Lebensmittel auf den Tellern!

• Haftungsregeln und Abstandsregeln sind keine wirksamen Hindernisse und verschleiern den Blick auf das Wesentliche: Die freie Natur ist kein Labor!

AKTION!

Schreiben Sie Umweltministerium Ihre Fragen und Sorgen oder verlangen Sie eine Stellungnahme zu unseren Forderungen:

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Herrn Dr. Ernst-Michael von Abercron, Mercatorstr. 3, 24106 Kiel, Tel. 0431/988-7203
 
 

Bürgerinitiative für ein gentechnikfreies Schleswig-Holstein, www.gentechnikfrei-sh.de