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Rieseby Antifaschistisch lebt sich’s besser!

• Antifa-Demonstration in Rieseby mit  500 TeilnehmerInnen großer Erfolg

• Neonazis provozieren mit Hitlergruß am Rande der Demo

• Weiterhin keine Räume für antifaschistisches Engagement in Rieseby vorhanden

Am 01. September 2007 demonstrierten etwa 500 Menschen im Schleidorf Rieseby gegen die örtlichen Neonazistrukturen und für eine aktive, antifaschistische Gegenkultur. Die Demonstration, zu der ein Bündnis verschiedener unabhängiger Antifa-Gruppen aufgerufen hatte, zog ab 13 Uhr gute zwei Stunden durchs Dorf, dabei wurden insgesamt vier Kundgebungen gehalten. In den Redebeiträgen wurde auf die besondere Gefahr, die die Mischung aus subkultureller rechter Jugendszene, Immobilienbesitzen von bekannten Neonazikadern in der Region und der vermehrten Aktivität überregionaler faschistischer Organisationen im Ort darstellt, hingewiesen. Darüber hinaus wurde für einen, in der Dorfbevölkerung fest verankerten, konsequenten und unabhängigen Antifaschismus geworben, der der neonazistischen Ideologie keine Toleranz und keine Anknüpfungspunkte bietet.

Nachdem bereits im Vorfeld Flugblätter mit eindeutig neonazistischem Inhalt in Rieseby auftauchten, deren Inhalt sich zudem auf eigens gefälschte Aufrufe zur Antifa-Demo beriefen und die Namen vermeintlicher OrganisatorInnen der Antifa-Kampagne veröffentlichte, provozierten heute einige Neonazis am Rande der ersten Zwischenkundgebung die DemonstrationsteilnehmerInnen. Während eines Redebeitrags der Antifa Rieseby über Naziübergriffe in den letzten Monaten, zeigte ein Mann aus einer größeren Gruppe heraus aus einer Wohnung den Hitlergruß. Auch danach war eine Gruppe von etwa 15 Neonazis im Dorf unterwegs. Schon in der vergangenen Nacht kam es zu Patroulliengängen von bewaffneten Nazischlägern und zu rechten Pöbelein in Rieseby.

„Die Demonstration übertraf mit 500 TeilnehmerInnen alle unsere Erwartungen und ist ein absolut gelungener Auftakt für die weiteren Antifa-Aktivitäten in den nächsten Wochen. Der Umstand, dass etwa die Hälfte der DemoteilnehmerInnen EinwohnerInnen von Rieseby waren und wir damit gut 10% der Dorfbevölkerung mobilisieren konnten, lässt auf ein Erreichen des Kampagnenziels hoffen. Die weitergehende Aktivität der Neonazis zeigt dagegen, wie wichtig die Etablierung einer antifaschistischen Gegenkultur weiterhin ist.“, so Aron Langer von der Kampagne.

Derweil ist der Ablauf der weiteren geplanten Veranstaltungen nach wie vor ungewiss. Nachdem der Riesebyer Bürgermeister Kempe (CDU) die Nutzung des Alten Sportplatzes für das Antifa-Musikfestival am 15.9. untersagte, steht nun auch kein Raum mehr für die Infoverantaltung mit dem Journalisten Andreas Speit am 13.9. mehr zu Verfügung, obwohl es in beiden Fällen vorherige Zusagen gab. Langer hierzu: „Unsere Demo hat gezeigt, dass viele Menschen, auch aus Rieseby, die Notwendigkeit antifaschistischer Arbeit im Ort erkannt haben. Das hierfür nun dank der sturen Haltung des Bürgermeisters Kempe, der weiter am Totschweige-Kurs festzuhalten scheint, trotz wochenlanger Bemühungen keine Räume in Rieseby zur Verfügung stehen, ist ein Skandal. Wir sind uns allerdings sicher, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und planen weiterhin, die Veranstaltungen durchzuführen.“

Infos: www.baanord.tk