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Antifaschismus in Angeln:
Erfolgreich trotz Verbots

Am 15. September beteiligten sich über 250 Menschen an der Musikkundgebung „Antifaschistische Kultur lässt sich nicht verbieten!“ im Riesebyer Bürgerpark. Die Veranstaltung richtete sich gegen das Verbot eines Antifa-Festivals durch den Riesebyer Bürgermeister Kempe (CDU), welches am selben Tag hätte stattfinden sollen.

Zwischen verschiedenen Redebeiträgen traten mit den Disturbers (Kiel), Holger Burner (Hamburg), Frankies Freakshow (Eckernförde), Wunschkind (Eckernförde/Berlin) und Boutique Rouge (Kiel/Hamburg/Berlin) insgesamt fünf Musikgruppen auf einem zur Bühne  um- funktionierten LKW auf. Neben antifaschistischen Infoständen war mit einem veganen Burgerstand, einem Kuchenstand und einem  Ge- tränkebus für ausreichende Verpflegung gegen Spende gesorgt, womit der Charakter eines Festivals trotz der widrigen Bedingungen  auf- rechterhalten werden konnte und für dementsprechend gute Stimmung sorgte. Hierzu trugen auch das recht gute Wetter und das grüne Ambiente im Bürgerpark ihren Teil bei.

In den Redebeiträgen wurde wiederholt die massive Behinderung antifaschistischer Arbeit durch Bürgermeister Kempe und die  CDU- Gemeinderatsfraktion in einer Region mit einem bedrohlich hohen rechten Potential in deutlichen Worten kritisiert. Außerdem wurde die vorherrschende Gleichsetzung fortschrittlicher linker Politik mit der menschenverachtenden Ideologie der Neonazis zurückgewiesen.

Aron Langer von der veranstaltenden Kampagne „Antifaschistisch lebt sich’s besser!“ zog ein positives Resümee aus der gelungenen Musikkundgebung und den vorausgegangenen Veranstaltungen: „Über 250 Menschen haben hier heute, nach der erfolgreichen  Infokundgebung am Donnerstag, erneut bewiesen, dass sie sich notwendiges antifaschistisches Engagement nicht verbieten lassen und eine antifaschistische Alternative zur rechten Szene in Rieseby aufgezeigt. Dass die Resonanz trotz der, dem Verbot geschuldeten, unklaren Umstände über das Stattfinden und den Ort der Musikveranstaltung und der abschreckenden martialischen Polizeipräsenz im Ort, so hoch war, lässt weiter hoffen, dass wir mit der Demo, der Infokundgebung und der Musikveranstaltung dazu beigetragen haben, dass sich in der Schleiregion eine antifaschistische Gegenkultur etablieren kann. Wir werden die kommenden politischen Entwicklungen in Rieseby aufmerksam weiterverfolgen und gegebenenfalls weiter intervenieren. Auch darüber hinaus sind für die nächste Zeit weitere antifaschistische Aktionen in der Region geplant. Wir bedanken uns noch einmal ausdrücklich bei denjenigen RiesebyerInnen, die uns bisher bei der Kampagne tatkräftig unterstützt haben und natürlich bei allen anderen HelferInnen, die die Veranstaltungen der letzten Wochen zu einem großen Erfolg für die antifaschistische Bewegung gemacht haben!“

 (Pressemitteilung der Kampagne „Antifaschistisch lebt sich’s besser!“)