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Vattenfall und Eon machen Stadtwerken Konkurrenz:

Vorstoß auf den Kieler Markt

Vattenfall, E:on und der französische Staatskonzern „Gaz de France“ versuchen, mit der gemeinsamen Firma GASAG („Bärengas“) in Kiel den Stadtwerken Konkurrenz zu machen. Mit einer großen Werbe-
kampagne kündigt die GASAG seit Wochen an, dass sie ab Oktober Kieler Privathaushalte mit Gas beliefert. Für Irritationen sorgte, dass sie ihre Eröffnungs-Pressekonferenz nicht alleine geben mussten. Der CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Jörg Arp, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Landtags, vergaß einfach kurz seinen Eid, sich für die Interessen der Bevölkerung Schleswig-Holsteins einzusetzen. Er lud zur GASAG-Pressekonferenz ins  Landeshaus ein.Die Stadtwerke Kiel, die inzwischen nicht mehr Kiel, sondern dem Konzern MVV-Energie gehören, reagierte gelassen auf die Offensive. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Grützmacher sah es vielmehr als Ehre an, dass sich drei weltweit operierende Konzerne verbünden, um in „sein“ Gebiet einzudringen: „So gesehen ist es schon fast eine Ehre für einen lokalen Energieversorger, wenn die großen Konzerne gleich im Kollektiv hier auftreten“, sagte er.Die Stadtwerke Kiel investieren gerade 30 Millionen Euro in den Bau einer dritten Gas-Kaverne in Rönne. Mit diesem Gasspeicher wollen sie die Versorgungssicherheit in ihrem Gebiet erhöhen.

Reinhard Pohl