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Volksinitiative zur Schulreform gestartet

In Schleswig-Holstein soll es zur Reform des Schulsystems einen Volksentscheid geben, gab die "Volks-
initiative für eine gemeinsame Schule für Alle" bekannt. Das Ziel der Initiatoren ist die landesweite Ein-
führung der Gemeinschaftsschule und die gleichzeitige  Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Die Initiative wird unter anderem von der Partei DIE LINKE und von mehreren politischen Jugend-
organisationen, wie der Grünen Jugend, der Linksjugend ['solid], den Linken Hochschulgruppen und der SDAJ getragen. Die Organisatoren gehen davon aus, die 20.000 Unterschriften, die die erste Hürde auf dem Weg zu einem Volksentscheid darstellen, bis zum kommenden Mai sammeln zu können.

"Mit ihrem Formelkompromiss im Koalitionsvertrag ist die Große Koalition auf halbem Wege stehen geblieben", begründet Antje Jansen, Landessprecherin der LINKEN diesen Schritt. Krasser als in allen anderen Industrienationen bestimme in Deutschland "der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen der Kinder, wie auch die OECD in ihren Studien festgestellt hat." Gleiche Bildungschancen für Kinder aus sozialen schwachen Haushalten und mit Migrationshintergrund gäbe es bei weitem nicht. Verschärft, so Jansen, würde diese Entwicklung durch "die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zugunsten der großen Vermögen. Hartz IV und  Mehrwertsteuererhöhung tun auch hier ihr Übriges."

Zur sozialen Gerechtigkeit gehöre zwingend ein Schulsystem, dass die bestehenden Ungleichheiten im Bildungssystem überwindet. Das sei letztlich im Interesse der gesamten Gesellschaft. "Wir werden in Zukunft immer mehr hochqualifizierte Menschen brauchen, da können wir es uns gar nicht leisten, Talente versauern zu lassen, nur weil deren Eltern arm sind", so Jansen. Auch deswegen werde DIE LINKE das Thema Bildung zu einem zentralen Wahlkampfthema bei den kommenden Kommunalwahlen und bei der Landtagswahl zu machen.

Pressemitteilung, Die Linke