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MVV - Mannheim!
Demo gegen Kohlekraftwerk

Unter dem Motto "Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge" fand am 8.12.2007 von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr eine Aktion der IKEMA (Initiative Energie und Klima Mannheim) statt. Um 11.30 fanden sich etwa 80 Personen vor dem Kundenzentrum der MVV Energie AG ein um mit einer bunten, kraftvollen Demo gegen den Ausbau des GKM (Großkraftwerk Mannheim) zu demonstrieren.
 
 




Auftakt mit Straßentheater

Auf dem Gelände der Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft (GKM AG) soll ein neuer Kohlekraftwerksblock mit 900 Megawatt Leistung entstehen. Im Zusammenhang mit der kurz bevor stehenden Entscheidung über den Neubau sollten der Mitbetreiber der Anlage, die MVV Energie AG, und die Mannheimer Bürger noch einmal ausdrücklich vor den Gefahren einer solchen Investition gewarnt und auf Alternativen hingewiesen werden. Der Vorstand der MVV ist zu einem öffentlichen Gespräch im Kundenzentrum der MVV eingeladen worden. Die Sambagruppe sorgte für Musik und eine bunte Gruppe, bestehend aus Mitgliedern der AntiAtom Gruppe Mannheim, Attac Mannheim, BUND, Greenpeace, Klima-Aktionsgruppe Heidelberg, Lokale Agenda 21 MA-Neckarau e.V., Mannheim steht auf!, MetropolSolar Rhein-Neckar und Robin Wood, machte mit einem Straßentheater auf sich aufmerksam. Dabei wurde ein geldfressender, rauchender Riesenschornstein von "tanzenden Sonnen" symbolisch zerlegt und mit grüner Wiese überzogen.
Fakten

• In Mannheim wird der Ausstoß an klimaschädlichem CO2 massiv erhöht, und zwar für die nächsten 40 Jahre. Solange sind Kohlekraftwerke mindestens im Betrieb.

• Auch die Einfuhr von Kohle aus Kolumbien, Südafrika und Rußland wird zunehmen. Diese Billigkohle (Anteil über 80%) erkauft die GKM AG mit der Ausbeutung der Bergleute in diesen Ländern.

• Ein großes Kohlekraftwerk ist Dinosauriertechnik. Auch wenn die Stromgewinnung mit der Produktion von Fernwärme gekoppelt wird, verpufft mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie ungenutzt

• Kurzfristiges Profitinteresse hat hier Vorfahrt vor dem Schutz der Umwelt und den Interessen der Bürgerinnen und Bürger. Der GKM AG, an der die Konzerne RWE, EnBW und MVV beteiligt sind, ist der Klimaschutz schnuppe.

• Die Chance für eine zukunftsfähige Energiepolitik wird vertan. Mannheim will weitermachen wie bisher, statt die Weichen für erneuerbare Energien zu stellen. Die MVV Energie AG hat ihren Gewinn im letzten Jahr mehr als verdoppelt, erhöht aber trotzdem den Strompreis zum 1. Januar 2008 für Privatkunden um durchschnittlich 4,2%.

Wir fordern von der MVV Energie AG:

• Verabschieden Sie sich von der klimaschädlichen Dinosauriertechnik!

• Legen Sie ein zukunftsweisendes Investitionsprogramm für erneuerbare Energien auf!

• Fördern Sie den Ausbau von effizienteren Technologien wie Blockheizkraftwerken, die den Energiebedarf von Wohnquartieren, Gewerbe- und Industriebetrieben vor Ort decken!

• Stärken Sie die Region, anstelle des Ankaufs von Stadtwerken in ganz Europa!

Sturm auf die Zentrale

Der Haupteingang des Kundenzentrums war zwar durch die Herren in grün gesichert, aber sie hatten dabei den nicht verschlossenen Nebeneingang außer acht gelassen. Mit Nikolaus mit schwerem Kohlesack voran wurde dann das Gebäude von den Aktivisten durch den Nebeneingang geentert. Leider wurde drin das Ausschütten des Kohlesacks im letzten Moment durch die Staatsmacht verhindert, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Unter lautem Getöse der Sambagruppe und "This is what democracy looks like" Rufen war ein geregeltes Arbeiten im Kundenzentrum nicht mehr möglich. Es wurden dann von den verschiedenen Aktionsgruppen Redebeiträge zur Situation in Mannheim gehalten und die Führung der MVV Energie AG wurde mehrfach aufgefordert endlich den Dialog mit den Bürgern zu beginnen. Heute ist dann keiner mehr der Herren erschienen, aber es wurde eine mündliche Zusage ausgerichtet, dass man sich mit dem Aktionforum in Verbindung setzen will. Nach etwa einer dreiviertel Stunde Besetzung zogen dann alle zu den Klängen der Sambagruppe wieder raus auf die Straße und wiederholten dort nocheinmal das Straßentheater.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass die Aktion erfolgreich war. Einer sehr großen Anzahl von Bürgern, die sich bisher nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, konnte meiner Meinung nach vermittelt werden, dass Klimaschutz nicht in Bali beginnt, sondern vor Ort. Global denken - lokal handeln. Im Anschluss an die Aktion zog noch eine kleinere Gruppe durch die Innenstadt von Mannheim und verteilte Flugblätter an die Bürger, auch mit großem Interesse angenommen wurden, vorallem von den Verkäufern auf dem Markt in Mannheim, die durch den CO2 Ausstoß des GKM auch wirtschaftlich belastet werden.

Bündnisgruppen: Attac Mannheim, BUND, Mannheim steht auf!, AntiAtom Gruppe Mannheim, Greenpeace Rhein-Neckar, Klima-Aktions-Gruppe-Heidelberg, Lokale Agenda 21 MA-Neckarau e.V., MetropolSolar Rhein-Neckar, RobinWood
(indymedia - Alex N.)