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Attac-Mannheim:
WAS KOSTET DIE KOHLE?

Der Widerstand gegen die Dominanz der Stromkonzerne konzentriert sich in Mannheim auf das Thema Kohlekraftwerk. In Mannheim ist ein weiterer 900-MW-Block in der Planung. Argumentiert wird der Bau von dem Betreiber, der Großkraftwerk Mannheim AG (GKM AG), eine Gesellschaft von RWE, EnBW und MVV (www.gkm.de), mit Beschäftigungs- und Standortsicherung, Versorgungssicherheit und mit der Notwendigkeit, neuere, „sauberere“ Technologien einzusetzen.

Attac Mannheim hat schon in Februar 2007 die Mobilisierung gegen den Block 9 gestartet (Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Protest bei den Stadträten). Schon während dieser Aktion ist ein Bündnis entstanden, das sich aus Greenpeace, BUND, RobinWood, lokaler Antiatomgruppe sowie aus Experten Regenerativer Energien zusammensetzt.

Auf einer anderen Ebene zielt die Aktivität von attac Mannheim (Energie AG) darauf hin, Allianzen mit den Beschäftigen zu schmieden. Besonders dies hat sich als schwierig erwiesen, denn trotz intensiver Gespräche hat sich ver.di, die gewerkschaftliche Vertretung der Kraftwerks-Beschäftigten, auf die Seite der Konzerne gestellt.

Das Thema Kohlekraftwerke ist für attac Mannheim nicht nur etwas für Klimaschützer. An Export, Förderung und Energiegewinnung hängen auch die Interessen der Beschäftigten, in Mannheim und weltweit. Die Mannheimer Kohle kommt zum großen Teil aus dem Ausland, darunter aus El Cerrejon, ein Gebiet im Nordwesten Kolumbiens. So hat attac Mannheim zusammen mit NGOs aus der Schweiz und aus GB (siehe www.minesandcommunities.org und www.kolumbien-aktuell.ch) eine Speakers-Tour organisiert und durchgeführt, die Generalsekretär und Pressesprecher von Sintracarbon Puerto Bolivar (die kolumbianische Kohlegewerkschaft) in Deutschland, in der Schweiz und in England geführt hat. Eine Infoveranstaltung zum Thema „Die wahren Kosten der Kohle“ wurde mit großem Erfolg durchgeführt.

Diese wird voraussichtlich in größerem Maßstab innerhalb der Stromkonzern-Kampagne wiederholt und erweitert. Uns ist wichtig, die Komplexität der Problemstellungen, die der Import und die Förderung fossiler Energien aus Krisengebieten bedeuten, sowie die hierdurch verfestigten postkolonialen Strukturen der Welt zu verdeutlichen.

Das im Februar entstandene Bündnis aus attac Mannheim und diversen Umweltgruppen trifft sich seit einigen Monaten unter dem einen Namen (IKEMA, Initiative Klima und Energie Mannheim) und wird in den nächsten Monaten eine breite Informations- und Aktions-Kampagne auf die Beine stellen. Mehr darüber unter www.attac.de/mannheim Kontakt: Cinzia Fenoglio und Jochen Magerfleisch

Anlässlich des Klimaaktionstags haben in Mannheim etwa 100 Menschen am Kundenzentrum der MVV AG gegen den geplanten Neubau eines Kohlekraftwerks protestiert. "Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge": Protestaktion gegen regionalen Energieversorger MVV im Kundenzentrum Breite Straße. Verzicht auf Neubau des Block 9 im Großkraftwerk Mannheim (GKM) und Umstieg auf erneuerbare Energien gefordert.