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Gewerkschaftsticker

Der DGB begrüßt das Engagement der SPD in Sachen Mindestlohn. DGB Nord-Chef Peter Deutschland sagte anlässlich einer  Presse- konferenz der schleswig-holsteinischen SPD in Kiel, aus den Ländern müsse ein konstanter Druck in Richtung Bundesregierung  aufgebaut werden, um einen gesetzlichen Mindestlohn durchzusetzen. Hier seien entsprechende SPD-Initiativen sehr hilfreich. Er rechne allerdings nicht damit, so Deutschland, dass dieses Ziel kurzfristig erreicht werden könne, die Union erweise sich hier noch als beratungsresistent. Er hoffe aber, dass sie bald zur Einsicht kommen werde.

ver.di fordert die Kieler Bäder GmbH zu Tarifverhandlungen auf. In den Kieler Schwimmbädern der Landeshauptstadt Kiel sind rund 55 Beschäftigte tätigt, davon sind 90 Prozent Mitglied der Gewerkschaft. „Etwa zweidrittel der Beschäftigten müssen für rund 20 Prozent weniger Einkommen, im Vergleich zu den ehemals städtischen Angestellten, ihre Tätigkeiten für die kommunale Einrichtung ausüben. ver.di will mit den Haustarifverhandlungen den Grundsatz ‚Gleicher Lohn für gleiche Arbeit’ umsetzen“, so Frank Hornschu vom ver.di Büro Kiel. Die Kieler Bäder GmbH ist ein 100prozentiges Tochterunternehmen der Landeshauptstadt Kiel; sie wurde zum 1. Oktober 2006 eingerichtet. Seit dieser Gründung findet kein Tarifvertrag Anwendung.

Im Tarifstreit mit dem Klinikkonzern Damp Holding AG, der Häuser in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein betreibt, hat ver.di mit einem unbefristeten Streik gedroht. Nach monatelangen Gesprächen stünden die Verhandlungen unmittelbar vor dem Scheitern, sagte ver.di-Verhandlungsführer Oliver Dilcher. ver.di fordert für rund 6.000 MitarbeiterInnen 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Der Arbeitgeber habe bisher kein akzeptables Angebot vorgelegt, sagte Dilcher. Für den 08. Februar wurde zu Warnstreiks aufgerufen. Liegt bis dahin kein einigungsfähiges Angebot vor, soll über einen Arbeitskampf abgestimmt werden. Die Zustimmung für einen Streik sei sicher, betonte Dilcher. Außer den beiden Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern und Reha-Kliniken und Therapiezentren in Damp betreibt die Damp Holding AG noch weitere Standorte, darunter die Endo-Klinik Hamburg, die Ostseeklinik Kiel, die Fachklinik Schleswig sowie das Martin-Luther-Krankenhaus Schleswig.
 

Die Beschäftigten des Energieversorgers Vattenfall erhalten rückwirkend vom 1. Januar 2008 an 3,9 Prozent mehr Gehalt. Ein  ent- sprechendes Angebot der Arbeitgeberseite hat die gemeinsame Tarifkommission der ver.di und der IG BCE angenommen. „Damit ist der Eingriff in die Besitzstände der Arbeitnehmer erfolgreich abgewehrt worden“, sagte  ver.di-Verhandlungsführer Volker Stüber. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt zwölf Monate bis zum 31. Dezember 2008. Insgesamt profitieren 21.000 Beschäftigte von dem Abschluss.

Mädchen und junge Frauen entscheiden sich häufig für "typisch weibliche" Berufe oder Studienfächer. Gerade in techniknahen Bereichen fehlt aber zunehmend der qualifizierte Nachwuchs. Beim Girls'Day am 24. April können sich Mädchen in Laboren, Büros, Werkstätten und Redaktionsräumen einen ganz praktischen Einblick in Berufe mit Zukunft verschaffen. Schulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind aufgerufen, sich am Zukunftstag zu beteiligen, der vom DGB unterstützt wird.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock hat den weiterhin bestehenden Mangel an Ausbildungsplätzen kritisiert. Zwar würden sich die Gewerkschaften mit jedem Jugendlichen freuen, der einen Ausbildungsplatz gefunden habe, trotzdem bestünde weiterhin ein Missverhältnis zwischen den Erfolgsmeldungen der Ausbildungspaktmitglieder und der Lebenswirklichkeit arbeitsuchender Jugendlicher. Nicht einmal jeder vierte Betrieb in Deutschland bilde aus, bemängelte Sehrbrock.
 

ver.di verlangt für die rund 6.000 betroffenen Beschäftigten der Telekom-Tochter T-Mobile 6,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Eine entsprechende Forderung sei dem Arbeitgeber übermittelt worden. "Wer den Aktionären eine um mehr als acht Prozent höhere Dividende zahlen will, hat auch genug Geld für die Beschäftigten", sagte ver.di-Verhandlungsführer Ado Wilhelm. Eine "kräftige Entgelterhöhung" sei allein schon wegen der Preissteigerungsraten erforderlich. Zudem hätten die Beschäftigten von T-Mobile mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Stabilität des gesamten Telekom-Konzerns beigetragen. Es sei daher an der Zeit, die Arbeitnehmer dafür zu belohnen.

ver.di und DBB: Initiative gegen Kürzungen im öffentlichen Dienst:Ob Krankenhäuser oder Kindergärten, Bäder oder Theater,  Alten- pflege oder Jugendzentren, Universitäten oder Nahverkehr – überall im öffentlichen Dienst sind in den vergangenen Jahren rigoros Stellen abgebaut und Mittel gekürzt worden. Aber „kaputt sparen“ ist der falsche Weg. Denn die Bürgerinnen und Bürger brauchen und nutzen öffentliche Dienstleistungen. Sie machen das Leben lebenswert. Damit wieder genug Geld in bezahlbare, gut funktionierende öffentliche Dienste fließt, haben ver.di und der Deutsche Beamtenbund die Initiative www.genuggespart.de gestartet.

Insgesamt sind im vergangenen Jahr 136.600 Verfahren in erster Instanz gegen Hartz IV eingereicht worden. Das teilte das  Bundes- sozialgericht auf seiner Jahres-pressekonferenz mit. Dies entspricht einer Zunahme von 38 Prozent im Vergleich zu 2006. Die zuständige DGB-Bereichsleiterin Helga Nielebock kritisierte vor diesem Hintergrund einen Bundesratsgesetzentwurf vor allem der unionsgeführten Länder von 2006, den bisher kostenfreien Zugang zu den Sozialgerichten kostenpflichtig zu machen.

Deutsche Hochschulen werden immer mehr zu Orten, an denen die akademischen Titel vererbt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des deutschen Studentenwerks und des Bundesbildungsministeriums. Von 100 Kindern aus Nichtakademikerfamilien beginnen nur 23 ein Studium. Wohingegen 83 Kinder aus akademisch gebildeten Familien ein Studium aufnehmen. Ein weiteres großes Problem für Kinder aus Arbeiterhaushalten: Die Finanzierung des Studiums. Die Hans-Böckler-Stiftung bietet aus diesem Grund zusätzliche Stipendien für Kinder aus finanziell benachteiligten Familien an.

hg,csk