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Internationaler Frauentag:

Von Arbeit muss Frau leben können - DGB-Kampagne "Ich bin mehr wert" startet

Anlässlich des Internationalen Frauentages  hat der DGB Nord darauf aufmerksam gemacht, dass Billiglöhne vor allem Frauen betreffen. Fast jede dritte Vollzeitbeschäftigte arbeite für einen Niedrig-lohn. Daran habe, so die für Gleichstellungsfragen zuständige   Abteilungs- leiterin beim DGB Nord, Lisanne Straka, auch die Ausweitung des Entsendegesetzes kaum etwas geändert, weil davon bislang nur einige wenige Branchen profitierten, die noch dazu überwiegend männerdominiert seien. Dazu gehörten das Bau-, Abbruch-, Maler- und Lackiergewerbe, das Dachdeckergewerbe sowie die Postdienste und die Gebäudereinigungsbranche. Dagegen werde über einen Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche noch diskutiert. Straka: „Andere frauendominierte Dienstleistungsbranchen, etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Friseurhandwerk, die Floristikbranche oder der Einzelhandel blieben bislang außen vor.“ Schlechteste Arbeitsbedingungen und miserable Löhne seien hier weit verbreitet. Hier könne ein gesetzlicher Mindestlohn zu wesentlichen Verbesserungen für viele Frauen führen. Das zeige die Entwicklung in anderen Ländern, beispielsweise Großbritannien.

„Bei Frauen“, so Straka, „kommen häufig niedrige Löhne und kurze Arbeitszeiten zusammen. Stundenlöhne zwischen drei und sechs Euro für Friseurinnen, Floristinnen, Arzthelferinnen und andere typische Frauenberufe sind hier normal. Hinzu kommt, dass jede 3. Frau im Norden in Teilzeit arbeitet, bei den Männern ist es dagegen nur jeder 16. In der Folge kann langfristig auch keine existenzsichernde Altersvorsorge aufgebaut werden. Damit schließt sich der Kreis hin zur vor allem Frauen betreffenden Altersarmut.“ Das betreffe auch die Minijobs, hier habe es in den letzten drei Jahren einen erheblichen Anstieg zwischen 10 und 17 Prozent in den drei norddeutschen Bundesländern gegeben. Die Aktivitäten des DGB zum Internationalen Frauentag sind gleichzeitig der Auftakt für die frauenpolitische DGB-Initiative „Ich bin mehr wert!“. Die Gewerkschaften wollen über einen Zeitraum von 13 Monaten die Themen Entgeltgleichheit und Niedriglöhne vor allem von Frauen, ihre Karrierechancen und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt in die öffentliche Debatte einbringen.

Pressemitteilung DGB-Nord