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Verhandlungen im öffentlichen Dienst gescheitert:

Massive Warnstreiks auch in Kiel

In der fünften Runde am 6./7. März scheiterten in Potsdam die Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen. Die Arbeitgeber hatten ein verbessertes Angebot an die Vorbedingung geknüpft, dass die Gewerkschaften längeren Arbeitszeiten zustimmen. Das hat die ver.di-Bundestarifkommission einstimmig zurückgewiesen. Mit einer zweiten Warnstreikwelle vom 4. bis zum 6. März hatten die Beschäftigten das Rosstäuscher-Angebot der Arbeitgeber beantwortet. Am Mittwoch, 5. März, waren davon elf Flughäfen betroffen, 435 Flüge fielen aus. Nun folgt die Schlichtung, danach am 29. März eine weitere Verhandlungsrunde.

Auch in Kiel wurden die KollegInnen von ver.di zum Warnstreik aufgerufen. Mit Arbeitsniederlegungen wurden den öffentlichen Arbeitgebern von Bund und Kommune noch einmal deutlich gemacht, dass ihr so genanntes Angebot als arglistige Täuschung entlarvt worden ist und auf breite Ablehnung stößt. Dem Aufruf von ver.di kamen nach Polizeiangaben rund 7.000 Beschäftigte der Bundes- und Kommunalverwaltung, der Kieler Verkehrsgesellschaft, den Stadtwerken, dem Abfallwirtschaftsbetrieb, der Müllverbrennung und Mülldeponie, den Theatern und Bühnen, dem städtischen Krankenhaus und des UK SH, den Sparkassen, der Bundesagentur für Arbeit, 33 von 36 Kindertageseinrichtungen der Landeshauptstadt Kiel, der Bundeswehr, der Bundesverkehrsverwaltung, der Arbeiterwohlfahrt und viele andere mehr nach. „Auch für uns wird alles teurer, mit der derzeitigen Bezahlung können wir unseren Lebensstandard nicht mehr halten!“ war immer wieder von Kolleginnen und Kollegen zu hören. Solidarisch erklärten sich auch viele Beamtinnen und Beamte und verbrachten ihre Mittagspause im Kreise der Streikenden.
 

Es geht den Kolleginnen und Kollegen nicht nur um die Bezahlung, auch die von Arbeitgeberseite geforderte Arbeitszeiterhöhung wird kritisiert. „Dann werden früher oder später doch wieder Arbeitsplätze eingespart. Die Arbeit verdichtet sich immer mehr.“ Dies sind Befürchtungen, die von vielen Anwesenden geäußert wurden.Positive Erlebnisse mit Bürgerinnen und Bürgern stärken die „Streikenden“. „Das macht nichts, wenn es gleich etwas länger dauert“ bekundete eine Bürgerin um 8.30 Uhr vor dem Eingang des Rathauses „die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst dürfen nicht darunter leiden, dass dort keine Gewinne erwirt-schaftet werden. Eltern, die von Warnstreiks in den Kindertagesstätten betroffen waren, zeigten Verständnis für die Forderung, dass für eine qualitativ hochwertige Betreuung auch eine angemessene Bezahlung selbstverständlich sein sollte.

Fazit – auch die KollegInnen der Landeshauptstadt Kiel sind kampfbereit und wissen, was sie wollen. Hoffentlich werden sie nicht enttäuscht.

(hg nach  ver.di Pressemitteilungen)