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Die Freiheit, die sie meinen: Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März haben protestieren Menschenrechtsorganisationen gegen Handel mit Mädchen und Frauen im Kosovo protestiert, berichtet die Neue Rheinische Zeitung. Wie aus einem Bericht von amnesty international hervorgehe, reicht die Macht der Menschenhändler in der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz nach über acht Jahren westlicher Besatzung so weit, dass Eltern ihren Töchtern den Schulbesuch verbieten - weil immer wieder Mädchen verschleppt werden. Zahlreiche Frauen aus dem Kosovo werden zur Prostitution gezwungen und dazu entweder in der Region festgehalten oder in die reicheren Staaten der EU verbracht, vorzugsweise nach Deutschland. Analysen zufolge begann der Aufschwung von Frauenhandel und Zwangsprostitution im Kosovo gleichzeitig mit dem Einmarsch der westlichen Besatzer im Sommer 1999 und machte die Provinz innerhalb weniger Jahre zu einem „Zentrum des internationalenFrauenhandels“. Dem Bundesnachrichten-
dienst zufolge stehteein Mitglied des Pristinaer Parlamentspräsidiums mit „Frauenhandel und dem Prostitutionsgeschäft“ in Verbindung. Die Berliner Regierung hielt das nicht davon ab, die Unabhängigkeit des Kosovos anzuerkennen.

Flüchtlingshilfsorganisationen fürchten unterdessen, dass Innenminister von Bund und Ländern die einseitige Anerkennung des Kosovos dazu nutzen werden, hier lebende Flüchtlinge dorthin abzuschieben. Viele Angehörige der verschiedenen Minderheiten sind nach dem NATO-Krieg gegen Jugoslawien aus dem Kosovo geflohen. Nicht nur gegen Serben sondern auch gegen Roma und andere Minderheiten kam es zu zahlreichen Gewaltakten. Während Serben meist im Inland Zuflucht fanden, kamen Roma und andere nach Westeuropa, unter anderem nach Deutschland.

Wie berechtigt die Sorge ist, zeigt der Fall des 16jährigen Senad Thaci, der Anfang November 2007 ohne seine Familie von Berlin (Regierung: SPD und Linkspartei) nach Belgrad abgeschoben wurde. In Senads Pass steht, dass er Kosovo-Albaner sei. 1991 war er als Kleinkind nach Deutschland gekommen. In Berlin besuchte er die Carl-Legien-Oberschule. Polizeibeamte verhafteten ihn am frühen Morgen des 9. Novembers, als er sich gerade auf dem Weg in die Schule machen wollte. Ein Teil seiner Geschwister lebt weiter in Berlin, während die kranke Mutter einige Wochen nach Senad ebenfalls abgeschoben wurde. Senad spricht nur Deutsch.

An der dänischen Grenze wurde Ende Februar erneut ein Taxifahrer festgenommen, der Fahrgäste von Flensburg nach Padburg gebracht hatte. Die drei Iraker sollen nach einem Bericht des NDRs für Dänemark keine gültigen Einreisepapiere gehabt haben. Dem Taxifahrer wird Beihilfe zur illegalen Einreise vorgeworfen. Ein Haftrichter verfügte seine Festsetzung bis zum Beginn der Gerichtsverhandlung, die für den 13. März angesetzt war. Aus ähnlichem Grund waren in den letzten Monaten bereits zwei andere Taxifahrer, der eine aus Flensburg, der andere aus Hamburg, in Padborg zu kurzen Haftstrafen verurteilt worden. Die Taxifahrer haben sich bisher stets eweigert, die Ausweispapiere ihrer Fahrgäste zu kontrollieren, unter anderem, weil sie darin eine Diskriminierung sehen, da dies auf eine Gesichtskontrolle hinausliefe.

(wop)