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Presseerklärung:
Tarifabschluss im öffentlichen Dienst

Als akzeptablen Kompromiss bewertete ver.di Landeschef Rüdiger Timmermann das heute in Potsdam erzielte Tarifergebnis im öffentlichen Dienst.

„Die Menschen im öffentlichen Dienst haben diesen Tarifabschluss verdient und wieder gezeigt, dass es in Deutschland nach wie vor nur über Organisation und Druck möglich ist, Verhandlungsergebnisse zu bekommen. Die Arbeitgeber haben am Ende begriffen, dass eine ordentliche Entgelterhöhung auf den Tisch muss um Streiks zu verhindern.

Dieser Abschluss kann sich sehen lassen, denn mit dem Sockelbetrag von 50 Euro und den prozentualen Erhöhungsbeträgen liegt das Gesamtvolumen über alle Bereiche bei mehr als 5% für 2008 und bringt vor allem den Beschäftigten in den unteren und mittleren Einkommensgruppen die dringend benötigte Luft zum Atmen. Mit diesem Tarifergebnis ist die Politik des Reallohnverlustes gestoppt“, so der Gewerkschafter weiter.

Die Einigung sieht eine Erklärungsfrist von drei Wochen vor. In dieser Zeit wird die Gewerkschaft ver.di eine Mitgliederbefragung in den Betrieben durchführen, um das Ergebnis durch die Mitglieder bestätigen zu lassen.

Der in Potsdam gefundene Kompromiss sieht für das Jahr 2008 einen tabellenwirksamen Sockelbetrag von 50 Euro plus 3,1 % Erhöhung sowie für 2009 eine Entgeltsteigerung von 2,8 % und eine Einmalzahlung von 225 Euro für alle vor. Im Gegenzug wird die Arbeitszeit zwar bundesweit auf einheitlich 39 Stunden/Woche im Westen erhöht, real wird das kaum Auswirkungen für Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern haben, da hier für die meisten Beschäftigten bereits Arbeitszeiten von 39 bzw. 40 Stunden gelten.

Im Bereich des TV-V gibt es ab dem 1. Januar 2008  5,1 Prozent und ab 1. Januar 2009  3,55 Prozent Einkommenssteigerungen. Damit wird die moderate Arbeitszeitverlängerung finanziell ausgeglichen. Die Arbeitszeit für Beschäftigte in Versorgungsbetrieben beträgt ab dem  1. Juli 2008 in der Regel 39 Stunden. Für die versorgungs- und entsorgungstypischen Tätigkeiten im Wechselschichtdienst und Schichtdienst gibt es ab dem 1. April 2008 eine Wechselschichtzulage von monatlich 200 Euro und eine Schichtzulage von monatlich 130 Euro.

(ver.di Landesbezirk Nord – Kiel, 31.03.2008)