Am Mittwoch, 26. März, sind Teile der Beschäftigten des Uniklinikums in Kiel und Lübeck in einen unbefristeten Streik getreten.
In der vergangenen Woche haben sich 82,5 % der ver.di-Mitglieder am UKSH an der Urabstimmung beteiligt. Dabei sprachen sich 99,3 % der Kollegen und Kolleginnen für Streik aus.
„Wir wollen mit den Aktionen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und gleichzeitig die Politik davon überzeugen, dass die Beschäftigten des UKSH den Privatisierungskurs des Vorstands und der Politik als falschen Weg betrachten. Wir haben lange genug vor einer Eskalation gewarnt. Der Vorstand und die Landesregierung haben dies offensichtlich nicht ernst genommen, nun wird gestreikt“, verkündete ver.di-Verhandlungsführer Steffen Kühhirt in Kiel.
Am ersten Streiktag legten mehr als 500 Beschäftigte die Arbeit nieder, am zweiten waren es schon 600 bis 700. Bisher wurden nur gezielt Kernbereiche wie die Intensivstationen, die OPs, die Physiotherapie, die Ergo- und Physikalische Therapie, die Anästhesie, die OP-Pflege, sowie der Fahr- und Trägerdienst in den Ausstand gerufen. Aber die Kollegen sind steigerungsfähig, wenn nicht schnellstens ein Angebot des Vorstands kommt, das insbesondere die Beschäftigungssicherung für die mehr als 6.500 nicht wissenschaftlichen Mitarbeiter beinhalten muss, sind flächendeckende Streiks nicht ausgeschlossen.
Selbstverständlich werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür Sorge tragen, dass die stationären Patienten versorgt werden können und niemand zu Schaden kommt. Die Streikleitungen werden immer auf echte Notfälle reagieren, aber der Regelbetrieb sowie reibungslose Neuaufnahmen sind erheblich eingeschränkt.
Bisher lag kein Angebot der Arbeitgeber vor, deswegen
waren am Freitag ab 6.00 Uhr alle Schichten in allen Bereichen des UK-SH
zum Streik aufgerufen. Lediglich die Notdienste werden den Betrieb aufrecht
erhalten. Der Streik ist vorerst bis zum Ende der Nachtschicht am Samstagmorgen
geplant.
In Kiel fand am 27.3.08 um 9.00 Uhr eine kämpferische
Kundgebung auf dem „Roten Platz“, auf dem Klinikgelände und ein anschließender
Marsch durch die belebte Innenstadt zum Gewerkschaftshaus statt, an dem
sich 700 Kollegen und Kolleginnen beteiligten. Als der Demonstrationszug
an der Hauptfeuerwehr-
wache vorbeizog erklangen aus Solidarität die Martinshörner
mehrerer Einsatzfahrzeuge.