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Im September wird es eine bundesweite Veranstaltungsrundreise mit Xiomara Corpeno von der Menschenrechtsorganisation CHIRLA aus Los Angeles geben. Vom 17.-21.09.2008 wird sie beim Europäischen Sozialforum in Malmö sein. Unterstützt wird die Rundreise von Jugendliche ohne Grenzen, Karawane München, Aktionsbündnis Sozialproteste, kein mensch ist illegal Hanau, Initiative globale soziale Rechte Frankfurt, AK “undokumentiertes Arbeiten” von ver.di in Berlin und Hamburg, Euromayday Hamburg.Xiomara Corpeno ist bei CHIRLA Organizerin von prekarisierten ArbeitnehmerInnen, sowohl speziell mit migrantischen Hausarbeiterinnen als auch allgemeiner im gesamten Niedriglohnbereich. Im Rahmen der Tour soll es darum gehen, ob und wie auch bei uns (lokale) gewerkschafts- arbeit, Kämpfe um Arbeitsrechte und Sozialproteste verstärkt mit den Kämpfen von MigrantInnen und antirassistischen Gruppen zusammenkommen und wie entsprechende Kampagnen und Projekt (weiter-)entwickelt werden könnten.

Im März 2006 erlebte Los Angeles die bislang größte Demonstation in der Geschichte dieser Metropolenregion, die sechs Wochen später, am 1. Mai 2006, noch überboten wurde. Über 1 Mio. Menschen, vor allem weiß gekleidete MigrantInnen, strömten auf den Straßen zusammen und protestierten gegen eine geplante Gesetzesverschärfung, die zu einer massiven Kriminalisierung aller “undocumented migrants” sowie ihrer Familienangehörigen und sonstigen UnterstützerInnen geführt hätte. Überall in den USA kam es zu  Massen- demonstrationen, in denen eine umfassende Legalisierung der bis zu 12 Mio. geschätzten Illegalisierten gefordert wurde. Diese Forderung wurde zwar nicht erfüllt, doch auch die ursprüngliche Gesetzesvorlage ist seitdem auf Grund der vielen Proteste blockiert. Wenn auch nicht auf vergleichbarem Niveau wie 2006. die Demonstrationen und Kampagnen für die Rechte der MigrantInnen gehen weiter, zumal die “Migra”, die amerikanischen Ausländerbehörden, mit verstärkten Razzien auf Arbeitsstellen sowie zunehmender Abschiebehaft und Abschiebungen den Druck auf die migrantischen Communities enorm erhöht hat.

Was ist die aktuelle Situation migrantischer Bewegungen und Kämpfe in den USA? Wie kam es zu dieser unglaublichen Massen- mobilisierung vor zwei Jahren und was hat sich davon halten können? Wie hat sich migrantische Selbstorganisierung weiterentwickelt? Wie steht der Konflikt um die Forderung nach Legalisierung und hat diese Frage nach wie vor gesellschaftliche und mediale Bedeutung? Welche Rolle spielen dabei Menschenrechtsorganisationen wie CHIRLA? Welchen Stellenwert hat die Zusammenarbeit mit anderen Teilen der sozialen Bewegungen? Wie verhalten sich insbesondere die Gewerkschaften zu den Razzien auf den Arbeitsstellen?

Welche Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten zur Situation in Europa und Deutschland gibt es? Denn nicht nur in Methoden wie Zielen der jeweiligen Migrationsregimes gibt es offensichtliche Parallelen, sondern auch in den Kämpfen. Was können wir voneinander lernen und wie können wir zumindest die Kommunikation verbessern? Und in wie weit eignen sich globale soziale Rechte als Bezugsrahmen sowohl für eine transnationale Vernetzung der Migrationsbewegungen als auch für die Auseinandersetzung mit anderen sozialen Bewegungen?

Der Veranstaltungsplan wird ab Mitte August unter www.globale-soziale-rechte.de zu finden sein.

wop