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Kommentar:
Neoliberale Ideologen in Plön

Das Schulungszentrum des Brillen-Unternehmers Fielmann, das Plöner Schloss, soll nicht nur gute Dienste zum besseren Verkauf von Brillen leisten. Jetzt soll es auch weltweit im Dienste des Neoliberalismus stehen. Unter der Leitung des Kieler Institus für Weltwirtschaft wollen sich die „führenden Köpfe“ der neoliberalen Weltwirtschaft vom 3. bis 5. September in Plön treffen. Angeblich, um sich mit den zentralen Fragen der Menschheit zu befassen. Dies sind u. a. der Klimawandel, Wasserversorgung, Energieverbrauch, Lebens- mittelknappheit, soziale Ungleichheit und Terrorismus. Darüber reden dann 380 Auserwählte aus Wirt-
schaft, Wissenschaft und Politik. Also im Wesentlichen Konzernvertreter und ihre hörigen Politiker und Wissenschaftler aus den reichen imperialen Ländern. Also genau die, die mit dem kapitalistischen Wirt-
schaftssystem für die Folgen von Profitproduktion, Resourcenraub, Kolonialismus, Unterdrückung und Kriegen für die weltweiten Probleme verantwortlich sind. Die wollen uns weismachen, sie wären an der Lösung dieser Problme interessiert. Sie wollen angebliche ihre „Politik- und Unternehmensstrategien überarbeiten und neu formulieren“. Das heißt, sie wollen nur neue Worte und Argumente finden, um sich die Welt weiterhin untertan zu machen und ihr Profit- und Ausbeutungssystem zu verfeinern und abzusichern.

Tatsächlich sind sie in der Realität dabei, hemmungslos die Lebensgrundlage der Menschen zu vernichten. Für die Rendite werden Regenwälder abgebrannt, es werden die Wasserrecourcen privatisiert und mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet. Mit dem sogenannten freien Handel wird den armen Ländern mit subventionierten Billigimporten die selbstständige Wirtschaftgrundlage und den Menschen die Lebens-
grundlage geraubt. Rohstoffe werden für die reichen Länder hemmungslos ausgeplündert. Ölvorräte werden mit Kriegen erbeutet und unliebsame Regierungen werden beseitigt. Und wer sich der Kontrolle und dem Einfluss der imperialen Wirtschaft entziehen will, der ist ein Terrorist. Um angeblich Terroristen zu jagen exportieren die Rüstungskonzerne die Waffen in der ganzen Welt. Für die  Scharfmacher des Kieler Wirtschaftinstitut ist ein Wirtschaften ohne Profit, rein im Interesse der Menschen und nach ihren Bedürfnissen undenkbar. Ihre Lösung bedeutet allein Unterdrückung und Krieg. Ein Protest gegen diesen heimlichen Weltwirtschaftsgipfel ist dringend. Wir werden uns die Ergebnisse dieser Konferenz später mal näher anschauen müssen.

(uws)