Bildungsblockaden einreißen – auch in Kiel
Unter diesem Motto gingen am 12.11.2008 in über 50 Städten SchülerInnen auf die Straße um für Chancengleichheit und kostenlose Bildung für alle statt sozialer Auslese und Zentralprüfungen zu kämpfen.
Schon viele Wochen zuvor hatte das Bildungsbündnis
Kiel unter Federführung von A.B. (Name geändert) (SDAJ)
aufgerufen, sich an der Vorbereitung des Aktionstages zu beteiligen und
durch regelmäßige Treffen sowie eine weiträumige Koordination
unter Einbeziehung diverser fortschrittlicher Kräfte, wie SDAJ, solid,
Jugendcourage, Grüne Jugend, Revolution maßgeblich zum guten
Gelingen und der überragenden Öffent-
lichkeitswirkung beigetragen. Doch auch der Unterstützung
von Einzelpersonen aus dem LSV-Parlament sowie in erster Linie natürlich
der Solidarität, nicht zuletzt auch von Seiten der Lehrer- und Elternschaft
ist es zu verdanken, dass der Tag seine enorme Breitenwirkung und Aufmerksamkeit
einer riesigen kritischen Masse entfalten konnte, die in gleicher Weise
die Notwendigkeit eines Wandels in der Bildungspolitik erkennt.
Die Auswirkungen der Rotstiftpolitik der großen Koalition, die ganze 5 % des BIPs für Bildung ausgibt, das auch noch systematisch in Elitekonzepte investiert wird, haben sich inzwischen auf alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens ausgewirkt. Überholte Lehrkonzepte, mangelhafte Ausstattung der Fachräume, geschlossene Turnhallen, völlig überfrachtete Stundenpläne, die Jugendliche ganz offensichtlich zu Robotern und Handlangern des Kapitals degradieren und durch die erzwungene Arbeitsüberlastung der Möglichkeit, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, beraubt haben.
Abschaffung der Wahlfreiheit in der Oberstufe nach persönlichen
Fähigkeiten und Interessen, sprechen eine eindeutige Sprache. Von
unverhältnismäßig teuren Monatskarten, unzulänglichen
Verköstigungsmöglich-
keiten in der Schule oder sich stetig häufenden
psychischen Auffälligkeiten, die der ständige Leistungsdruck
zwangsläufig mit sich bringt, einmal ganz abgesehen. Nichtsdestotrotz
scheinen einige Hinterwäldler, wie die Hamburger Initiative zum Erhalt
der Gymnasien 'Wir wollen lernen', die Zeichen der Zeit nach wie vor nicht
erkannt zu haben und halten weiterhin an Zentralprüfungen fest sowie
dem selektierenden drei-
gliedrigen System, das anhand der Tagesform eines Viertklässlers
bei der Aufnahmeprüfung über sein gesamtes weiteres Leben entscheidet,
auch einige Kieler Gymnasien haben mit Repressionen gegen streikwillige
Schüler gedroht.
Es gilt also noch viele Menschen von unseren Positionen zu überzeugen und deshalb trifft sich das Bildungsbündnis Kiel weiterhin regelmäßig. Den Termin erfahrt ihr auf der Homepage www.bildungsbuendnis-kiel.de.ki