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Krieg zwischen Israel und Hamas:

Weltweite Proteste

Israels Krieg gegen den Gazastreifen sorgt weltweit für Empörung, wozu nicht zuletzt die Angriffe auf Sanitäter und Ärzte beitragen, von denen die Hilfsorganisation Medico International berichtet, die ihre Informationen von ihren israelischen und palästinänsischen  Partnerorganisationen hat. Unter anderem wird von gezielten Angriffen auf deutlich gekennzeichnete Ambulanzen berichtet. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz berichtet von einem Fall, dass mehrere Kinder tagelang sich selbst überlassen neben den Leichen ihrer Eltern saßen, und zwar unter den Augen israelischer Soldaten. Helfer des Roten Halbmondes wurden nicht vorgelassen. Auf der anderen Seite gehen auch die Raketenangriffe der Hamaskämpfer auf israelische Zivilisten weiter.

Unterdessen haben am 10. Januar, dem vergangenen Samstag, weltweit etliche Hunderttausend Menschen gegen den Krieg protestiert. Eine der größten Demonstrationen fand mit 100.000 Teilnehmern (nach An-
gaben der Veranstalter) in Paris statt. Weitere Proteste gab es am Samstag oder am vorhergehenden Wochenende unter anderem in London (12.000 Teilnehmer), im Westjordanland, in Algier (30.000 Teilnehmer trotz Verbot), Amman (30.000), Buenos Aires (5.000), Kapstadt (3.000), Caracas (5.000), Dar es Salaam (10.000), Jakarta (10.000), Istanbul (mehrere Hunderttausend), New York (22.000), Melbourne (6.000), Sydney (4.000), Auckland (1.000) und Kopenhagen (2.000). Auch in Israel gibt es immer wieder Demonstrationen, auch wenn Meinungsumfragen offenbar eine breite Unterstützung des Kriegs in der Bevölkerung anzeigen. Die größte fand am ersten Januarwochenende mit rund 10.000 Teilnehmern in Tel Aviv statt. Einige hundert Kriegsgegner wurden bei verschiedene Kundgebungen bereits inhaftiert und für mehrere Tage eingesperrt. Im Westjordanland wurden am Samstag drei Demonstranten von Soldaten erschossen.

In Deutschland wurde am Samstag unter anderem in Duisburg (10.000 Teilnehmer laut indymedia.uk) und in Berlin (8.500, fast aus- schließlich Einwanderer, gleiche Quelle) demonstriert. In Berlin gab es verschiedene gewalttätige Provokationen der Polizei. Auch einige so genannter Anti-Deutscher entblödeten sich nicht, die Demonstranten mit Israel Fahnen zu provozieren. Berichte über hiesige Aktionen sind in den letzten Wochen wiederholt auf der deutschen Indymediaseite unterdrückt worden. In Berlin war es bereits die zweite größere Demonstration gegen Israels neuen Krieg gewesen. Auf der ersten am 3. Januar waren noch eine ganze Reihe Fahnen der Linkspartei zu sehen gewesen, auf der zweiten nicht mehr. Laut der Berliner Gerüchteküche hat es erheblichen innerparteilicher Druck auf Kriegsgegner gegeben. Auch sonst war die Beteiligung von „Eingeborenen“ verschwindend. Statt dessen sprach am Sonntag der Berliner  Linkspartei- Chef Klaus Lederer auf einer Kundgebung, die zur Unterstützung der israelischen Angriffe abgehalten wurde.

(wop)