In Kiel haben am 10. März erneut Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“ versucht, Flugblätter zu verteilen, was ihnen diesmal allerdings durch antifaschistische Proteste erschwert wurde. Als Reaktion auf und gegen die erneuten Verteilaktionen von Neonazis in Kiel und den Einsatz der Polizei und ihren Hunden gegen Antifas reagierten Kieler AntifaschistInnen mit einer erfreulich großen Spontandemonstration duch Gaarden.
Auf Indymedia.de hieß es dazu: „Heute Mittag haben
Neonazis der „Aktionsgruppe Kiel“ für kurze Zeit versucht Flublätter
auf dem Vinetaplatz im migrantisch geprägten Stadtteil Gaarden zu
verteilen. Dabei wurden sie von einem größeren Aufgebot der
Polizei beschützt. Spontan sammelten sich Anti-
faschistInnen in der Nähe um dagegen vorzugehen.
Dabei wurden sie sofort von PolizistInnen mit Hunden bedroht und angegangen.
Auch im Rückzug wurden die Hunde immer wieder auf die Gruppe Anti-
faschistInnen losgelassen, zwei Menschen wurden durch
Hundebisse leicht verletzt. Die Polizei war dann offensichtlich sehr darum
bemüht, die Nazis schnell wieder aus Gaarden raus zu bekommen. Danach
machten sich die 9 bis 10 Nazis (die bekannten „autonomen Nationalisten“)
zu Fuß und in Bullenbegleitung auf den Weg in die Innenstadt. Hier
verteilten sie dann unter großer Bullenbewachung Flugblätter
in der Holsten- straße. Auch hier wurden protestierende AntifaschistInnen,
mittlerweile eine größere Gruppe, von Polizeihunden attackiert.
Die Neonazis hielten sich ca. 1 Stunde auf dem Asmus-Bremer-Platz auf und
wurden dann unter Polizeischutz aus der Innenstadt eskortiert.“
Um 17 Uhr trafen sich dann nach nur zweistündiger
Mobilisierung etwa 100 AntifaschistInnen auf dem Vinetaplatz in Gaarden,
wo es nach einer einer kurzen Auftaktkundgebung eine unangemeldete Spontan-
demo gegen den gewalttätigen Einsatz der Polizei
und natürlich zur Aufklärung der heutigen Vorkommnisse in Gaarden
und der Innenstadt gab. Während der Demo wurden Flugblätter zur
aktuellen Situation auf türkisch und deutsch verteilt. Die Polizei
beschränkte sich bei freier Routenwahl für die Demo lediglich
munter aufs Verkehrsregeln.
Es bleibt abzuwarten, ob noch größere antifaschistische
Aktionen in den nächsten Tagen oder Wochen nötig sind, um der
„Aktionsgruppe Kiel“ und allen anderen Nazis in der Stadt klar zu machen,
dass sie hier immer auf Gegenwind stoßen werden. Die Flugblattverteilung
mitten am Tag in Gaarden zeigt, dass sie auch versuchen an für sie
gefährlichen Orten präsent zu sein. Es ist davon auszugehen,
dass auch in nächster Zeit Nazidreck in verschiedenen Formen in Kiel
zu sehen sein wird. Heute gab es allerdings nicht viel zu lachen für
sie, und so war der Tag nach den antifaschistischen Kundgebungen letzten
Mittwoch und letzten Samstag ein weiterer politischer und aktionistischer
Schritt in die richtige Richtung im Kampf gegen die „Aktionsgruppe Kiel“
und alle anderen Nazibanden.