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Ostermarsch 2009:
Gegen Bombodrom

Am Ostersonntag, den 12. April, fand in Fretzdorf im nördlichen Brandenburg der 17. Osterspaziergang (Ostermarsch 2009) und damit die 112. Protestwanderung gegen den dort geplanten Bombenabwurfplatz statt. Dieser Ostermarsch war mit mehreren Tausend  TeilnehmerInnen der größte in Deutschland. (Die Veranstalter sprechen von 12.000, aber das ist deutlich übertrieben.) Organisiert wurde er u.a. von der  BürgerInneninitiative FREIeHEIDe, welche sich seit 1992 gegen die militärische Nutzung der Kyritz-
Ruppiner Heide als Bombodrom einsetzt. Hier will die Bundeswehr auch den Abwurf von Atombomben (sog. „Schulterwurf“) trainieren. Mit Erfolg wehrt sich die BI seit nun mehr über 16 Jahren durch Protest-
wanderungen und vor Gericht gegen diese Planungen. Erst kürzlich hat die BI den 27. Gerichtsprozess gegen die Bundesregierung gewonnen. In Anbetracht dieser siebenundzwanzig (!) Prozesse, die die Bundesregierung allesamt verloren hat, ist es wohl nicht übertrieben, der Bundesregierung, welche nun vermutlich abermals in Berufung gehen wird, Realitätsverlust vorzuwerfen.

Umrahmt wurde dieser Ostermarsch von einem Auftaktgottesdienst und einer Abschlusskundgebung. Dort stellte wohl der Beitrag des Kabarettisten Wiglaf Droste („Mörder soll man Mörder nennen“) den rhetorischen Höhepunkt dar. Eloquent watschte er SPD und Grüne, welche ebenfalls mit Delegationen bei der Veranstaltung vertreten waren, als „Friedenspartei im Frieden und Kriegspartei im Krieg“ bzw. als „Außenbordmotor der NATO“ ab.

(cma)