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Wahlen zum EU-Parlament:

Enttäuschung für Linkspartei

Bei den Wahlen des EU-Parlaments am 7. Juni lag die Wahlbeteiligung in Kiel mit 33 Prozent auf einem Rekordtief. Bundesweit sah es nicht viel besser aus. Besondere Probleme ihre potenziellen Anhänger zu mobilisieren hatte offenbar die Linkspartei, die sich zwar mit 7,5 Prozent leicht gegen ihrem letzten noch las PDS erzielten Ergebnis leicht verbesserte. Allerdings liegt sie damit deutlich unter den rund zehn Prozent, die sie in den letzten Monaten immer wieder in Umfragen für die Bundestagswahlen erhielt. Sie wird künftig acht abgeordnete nach Strasbourg entsenden. Der engagierte Antimilitarist Tobias Pflüger wird dem Parlament nicht mehr angehören, denn er wurde aus vollkommen unverständlichen Gründen nur auf Platz 10 der Liste nominiert.

Auch in Kiel sah das Ergebnis der Linkspartei mit 5,1 Prozent äußerst mager aus. Bei der Bundestagswahl waren es noch 6,2 Prozent gewesen. Landesweit waren es sogar nur 3,9 Prozent. Ein Einzug in den Landtag, der im nächsten Jahr gewählt wird, scheint damit eher unwahrscheinlich, zumal die Partei auch in den entsprechenden landesweiten Umfragen unter fünf Prozent liegt. Während alle über das katastrophale Ergebnis der SPD sprechen, scheint kaum jemand aufgefallen, dass die CDU/CSU-Gruppe acht Sitze verloren hat, während die Sozialdemokraten sich auf niedrigstem Niveau stabilisierten.

Besonders Hübsch die Verluste im Norden: Landesweit gab es 9,1 Prozentpunkte (37,9 Prozent) weniger, in Kiel landete die CDU bei 27,8 Prozent (-7,1 Punkte).D ie SPD liegt in Kiel mit 29 Prozent (+1,4) nur knapp vor den Schwarzen, die Grünen sind weitgehend stabil bei 19,8 Prozent (-1,5). Großer Gewinner ist die FDP, für die in Kiel jeder Zehnte stimmte (+4,2 Prozentpunkte, landesweit gar +6,3). Für die DKP wurden in Kiel lediglich 82 Stimmen abgegeben. Die Piratenpartei kam an der Förde hingegen aus dem Stand auf zwei Prozent. Erfreulich ist das schlechte Abschneiden der Nazi-Parteien, die in Kiel zusammen nur 0,7 Prozent erhielten.

(wop)