Rund 250 Menschen haben sich am 13. Juni 2009 in Neumünster-Einfeld an einer antifaschistischen Demonstration unter dem Motto „Schluss mit der Gewalt der faschistischen AG Neumünster und aller anderen Nazibanden!“ beteiligt. Aufgerufen hatten die Antifaschistische Aktion und das Bündnis gegen Rechts Neumünster. Dem Aufruf waren neben vielen Antifas und erboßten BürgerInnen auch AktivistInnen von ver.di, dem DGB, der SPD (sogar der Kreisvorsitzende Andreas Hering zeigte Flagge), der Linken, der DKP, etc. gefolgt. Ganz vorne zeigten eine Reihe engagierter EinfelderInnen Gesicht und machten deutlich, was sie von dem Neonazi-Terror halten.
Grund für die Demo war die Eskalation des Nazi-Terrors
in den vergangenen Wochen. Gerade der in Einfeld wohnende Nico S. stach
dabei durch sein aggressives Verhalten hervor. Bei einem Angriff auf eine
kleine Gruppe TierrechtlerInnen haben zehn „Autonome“ Nationalisten auf
zwei am Boden liegende Personen eingetreten, die deshalb im Krankenhaus
behandelt werden mussten.Bei einem Bündnismitglied und AJZ-Vorstandsmitglied
(Aktion Jugendzentrum) wurden mehrfach die Autoreifen zerstochen, am letzten
Wochenende haben die Neonazis nun mit einem Pflasterstein eine Scheibe
seines Hauses einge-
worfen, auch eine benachbarte Familie wurde Opfer. Zum
Zeitpunkt des Überfalls befand sich unter anderem ein Kleinkind in
der Wohnung. Ein Hausbewohner hat sich an den Scherben verletzt und musste
noch nachts ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Am Tag darauf wurde
das erwähnte Bündnis- mitglied mit seinem Auto am helllichten
Tag auf offener Straße von den Neonazis von der Straße gedrängt
und angegriffen, Nico S. schlug mit einem Teleskopschlagstock die Seitenscheibe
seines Autos ein, für den Übergriff wurde das Auto der Familie
S. benutzt. Weniger erfreulich war das Verhalten der Polizei, die die Demonstration
konsequent schikanierte. Der Demozug wurde noch vor dem Start aufgehalten,
weil angeblich Transparente zu hoch gehalten wurden. Mehrmals wurden Personalien
aufgenommen, weshalb der Demozug abermals anhalten musste.
Trotz der massiven Polizeipräsenz waren auch die Neonazis am heutigen Tag wieder in Einfeld unterwegs. Während der Demo hatten sie sich, beschützt von drei Polizeiketten, auf dem Gelände der Familie S. verschanzt. Anwesend waren ca. zehn Mitglieder der Aktionsgruppen Neumünster und Kiel. Als die Demo in Sichtweite vorbeizog, provozierten sie durch gehässige Parolen. Danach patrouillierten sie mit zwei Kieler Autos, bepöbelten abreisende Antifas und versuchten, Photos zu machen.
Resümierend kann mensch trotz allem sagen, dass diese
Demo die erste in Einfeld seit Jahrzehnten war. Das Ziel, die Öffentlichkeit
aufzuklären über den zunehmenden Nazi-Terror, konnte erreicht
werden. Es haben sich durchaus auch EinfelderInnen beteiligt und klar Stellung
bezogen gegen die braunen Umtriebe ihres Nachbarn Nico S. und seiner KameradInnen.
Nun heißt es antifaschistische Strukturen zu stärken und die
Zusammenarbeit mit den BürgerInnen Einfelds weiterzuführen. Wir
lassen uns von der Nazi-Gewalt nicht einschüchtern und treten den
Faschisten entgegen – in der Schule, in den Betrieben, auf der Straße.