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• Politische Meinungsäußerungen sind auf der Kieler Woche unerwünscht. So jedenfalls ließt sich die Absage des Bürgermeisters und Umweltdezernenten Todeskino, der eine Anfrage der Bürgerinitiative umweltfreundliche Energieversorgung sich am Stand des Umweltamtes zu beteiligen verneinte. „Das Zelt mit seinem Vorplatz soll dagegen kein Forum für (energie-)politische Stellungnahmen oder Aktionen sein. Deshalb ist die Teilnahme von Bürgerinitiativen, politischen Aktionsbündnissen etc. ausgeschlossen.“ Teilnehmen durften allerdings Umweltverbände und Fachfirmen. Angeblich gehe es nur um fachliche Informationen.
Allerdings wurde selbst im Programm der Kieler Woche das
Thema Umweltschutz und Energieeffizienz als politisches Thema der Klimaschutzstadt
Kiel thematisiert. Warum wird der Bürgerinitiative umwelt-
freundliche Energieversorgung die Teilnahme am Zelt des
Umweltamtes aus energiepolitischen Gründen verweigert, während
Energieversorger wie „e24/7 Stadtwerke Kiel“ sogar mit eigenem Stand zugelassen
sind? Dabei ist eigentlich bekannt, dass sich die politischen und fachlichen
Positionen des Umweltamtes, der Bürgerinitiative, wie auch der
jetzt in Kiel regierenden Parteien bezüglich dem Bau eines neuen Kohlekraftwerkes
auf dem Kieler Ostufer sich kaum unterscheiden. Die Bürgerinitiative
hat sich dann an das Verbot gehalten und auf dem Gelände des Umweltamtes
kein Informationsmaterial verteilt. Die BI wollte nicht riskieren,
dass für die MitarbeiterInnen des Umweltamtes Probleme entstehen,
denn bereits im letzten Jahr wurde angedeutet, dass sonst das Umweltzelt
auf der Kieler Woche in Frage gestellt wird.
• Verteilung von Flugblättern auf der Kieler Woche-Spaßmeile
ist keine Selbstverständlichkeit. Meinungs-
äußerungen sind hier nicht erlaubt. So traten
denn Sicherheitsdienste vom KWS auf und untersagten das Verteilen von Flugblättern,
mit dem Argument, die gesamte Kieler Woche sei ein Gewerbegebiet. Wo es
ums Geldverdienen geht, hört wohl die Presse- und Meinungsfreiheit
auf. Auf der nächsten Ratsver-
sammlung am 9.7. will DIE LINKE in einer Anfrage herausbekommen,
auf welcher rechtlichen Grundlage dieses durchgeführt wird und wer
dafür verantwortlich ist. Die Möglichkeit für Informationsstände
wurde während der Kieler Woche immer weiter eingeschränkt und
ist jetzt allein auf Standorte beim Ratsdiener-
garten beschränkt. Neuerdings gilt dies auch nur
noch für gemeinnützige Vereine.
• Kritik an der sich immer weiter ausdehnenden Partyzone
Kieler Woche und dem „Qualitätsverfall“ gibt es bei den GRÜNEN.
Laut Pressemeldung der KN ist zu lesen: „Es ist nicht einzusehen, dass
Gastronomen riesige Gewinne erzielen und die Stadt den Müll auf Kosten
der Allgemeinheit entsorgt“. Die Gewerbe-
treibenden zahlten 160 Euro pro Quadratmeter an die Stadt
und diese würden dann z.T. zum zehnfachen Preis weitervermietet. Kiels
Haushalt unterstützt die Kieler Woche mit einer Million Euro. Die
GRÜNEN beabsichtigen deshalb einen Kontrollausschuss der Ratsversammlung
einzurichten, denn „der bisherige Kieler-Woche-Ausschuss“ sei „ein nicht
öffentliches, zahnloses Kaffeekränzchen“. Es war abzusehen, das
die Praxis der Stadt Kiel, die Kieler Woche an Private zu vergeben über
kurz oder lang zur Maßlosigkeit der Gewerbetreibenden führt.
Nun schlagen die GRÜNEN laut KN sogar vor, dass die „Freiluft-Party-Ver-
anstaltungen“ an den meisten Tagen schon um 20 Uhr enden
sollen. Sie wollen keine Zäune auf der Kieler Woche und nur eingeschossige
Verkaufsstände. Na, da dürfen wir gespannt sein, was von den
Vor-
stellungen übrig bleibt.
• Die PUMPE e. V. feiert dieses Jahr ihren 30. Geburtstag mit Veranstaltungen vom 29. Okt. bis Ende November. Zur Zeit gibt es aus diesem Anlass in der Gastronomie der PUMPE alle Getränke zum halben Preis. Der Nutzungsvertrag der PUMPE wurde gerade von der Stadt Kiel und dem Kuturausschuss bis 2012 verlängert. Die wirtschaftliche Lage des Vereins ist knapp und auch nur, weil in den letzten Jahren die Personalkosten durch Entlassungen und neue Verträge mit Lohnsteigerungsverzicht gesenkt wurden. Aber immerhin hat der Vorstand zwei Auszubildende neu eingestellt. Durch Vermietungen wurden die Einnahmen geringfügig gesteigert, während die Ein- nahmen durch die Kinobesuche abgenommen haben. Die PUMPE wird immer mehr von Jugendlichen in Disko- und Musikveran- staltungen angenommen.
Daneben wird das Kulturzentrum von 27 verschiedenen Arbeitsgruppen
immer häufiger (975 Treffen) genutzt. In einer Diplomarbeit die die
„Kosten und Nutzen von Kultur- und Kommunikationszentren am Beispiel der
Pumpe e. V.“ untersucht, ist herausgekommen, dass 80% der Besucher mit
der Pumpe zufrieden sind. Bei den Befragten wurde ein städtischer
Förderungsanteil von ca. 14 Prozent erwartet. Tatsächlich liegt
er nur bei 2,73% pro Besucher. Im Jahre 2007 erhielten die folgenden Kieler
Kulturein-
richtungen pro Besucher: Pumpe 5,76 €, Theater Kiel
AöR 58,16 € (mit Landesförderung 122,89 €), Stadtgalerie
60 €. Es ist offensichtlich ein erheblicher Nachholbedarf bei der
Förderung der PUMPE erkennbar. Der Pumpenvorstand steht auf der nächsten
Mitgliederversammlung zur Wiederwahl. Ursprünglich hatte der jetzige
Vorsitzende Schramm nicht mehr kandidieren wollen. Da er jedoch im neuen
OB Albig einen für die Anliegen der Pumpe aufgeschlossenen Mann angetroffen
hat, möchte er sich wieder zur Wahl stellen. Bewerber dürfen
aber seltsamerweise nur persönliche Mitglieder sein und nicht aus
den Mitglieds-Arbeitsgruppen kommen.
• Die Kieler Attac-Ortsgruppe plant für September eine Veranstaltung zum Thema „Green New Deal“ (Grüner Kapitalismus). Dafür soll Alexis Passadakis, ein Green New Deal Kritiker von Attac-D eingeladen werden und evtl. ein Mitglied der Grünen als BefürworterIn. Im November ist geplant das Theaterstück der Berliner Compagnie zum Thema „Die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch“ nach Kiel zu holen. Dazu sucht die Kieler Gruppe noch unterstützende Organisationen. Das Sommerfest von Attac findet am So., 26.7. wieder in Falkenstein statt.
• Das Sommercamp der DIDF-Jugend (Föderation demokratischer
Arbeitervereine, deutsch-türk. Jugend-
organisation) wird dieses Jahr wieder in Falkenstein
im Jugenddorf der AWO organisiert. Vom 31.Juli bis 9. August werden wieder
spannende Veranstaltungen stattfinden, Filme gezeigt, wie auch kulturelle
Beiträge, die zum Mitmachen einladen. Insbesondere soll versucht werden,
das Camp als Forum im Rahmen der Schüler- und Studentenbewegung nach
dem Bildungsstreik zu nutzen.