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Es ist mal wieder die Rede vom Bau eines Megayachthafens am Hindenburgufer.
Natürlich war es wieder die IHK die sich für
besonders scheusliche Projekte stark macht und hierzu gleich den Bürgermeister
Albig bezüglich Wirtschaftsförderung einnorden will. Der laboer
Projektentwickler Andreas Prey und der Marine Planning and Devellopment
International GmbH (MPDI) wollen neue Pläne für den nördlichen
Teil des Hindenburgufers im August vorlegen. Laut Umweltschutzamt steht
der Bereich unter Naturschutz und die letzten Planungen für den südlichen
Teil waren am Nein der Stadt gescheitert. Aber jetzt gibt es angeblich
Investoren für den nördlichen Teil, der 78 Liegeplätze,
davon 67 für Mega-
yachten, auf einer auszubaggernden Fläche von 10
Hektar ein Privathafen mit einem 4-Sterne-Hotel zur Verfügung stellen
soll. Wie die ganze Anlage dann terrorsicher gestaltet werden soll und
ob dann 200 Mio. Investionskosten reichen werden, ist unklar. Ohne eine
entsprechende Abschirmung mit einem hohen Anti-Terror-Zaun wird es bei
dem in der Finanzkrise verständlichen Neid auf solche Yachtbesitzer
wohl kaum gehen. Da ist der Vorschlag, solche Schiffe in den Marinestützpunkt
unter Bewachung zu stellen doch eher vernünftig. Aber vielleicht löst
sich ja alles wieder in Luft auf, denn die Bürgerinitiative „Rettet
das Hindenburgufer“ hat ihren Widerstand bereits angekündigt. Ob sich
die Kieler BürgerInnen so einfach ihre Flaniermeile mit bestem Blick
über die Förde nehmen lassen?
Die Gemeinde Strande
macht sich Sorgen um die Sauberkeit ihrer Strände.
Wenn demnächst der Ausbau des Nord-Ostesee-Kanals beginnt soll das
Baggergut aus dem Kanal in der Ostsee verklappt werden. Die Folgen soll
ein 30.000 Euro teures Strömungsgutachten ermitteln. Es wird befürchtet,
dass sich Schwebestoffe an den Stränden ab-
setzen und diese in ihrer Qualität und Sauberkeit
beeinträchtigen können. An dem Gutachten beteiligen sich auch
die angrenzenden 11 Gemeinden. Möglicherweise sind dann auch die Kieler
Strände mit betroffen.
Neuer Schuldenrekord
Der Nachtragshaushalt der Stadt Kiel bringt mit einem
Fehlbetrag von 56 Millionen Euro einen neuen Höchststand der Schulden
(381 Mio. Euro im November 2008), die jetzt bei 437 Mio. Euro liegen müssten.
Und dies obwohl die Stadt aus den Konjunkturmaßnahmen des Bundes
25 Millionen Euro erhält, wovon 16 Millionen Euro für Schulen
und Kitas gedacht sind und noch mal drei Millionen Euro für den Stadtteil
Gaarden. Wegen abnehmender Einnahmen, vermutlich als Folge der Finanzkrise
evtl. wegen Minderein-
nahmen durch die HSH-Pleite, ist in der Stadt von einem
weiteren Haushaltsloch in Höhe von ca. 100 Millionen Euro die Rede.
Wenn hier nicht endlich auf Bundesebene für eine Stärkung der
kommunalen Finanzen gesorgt wird, müssen die Politiker wohl das Rathaus
verkaufen. Vielleicht als PPP-Projekt. Damit hat Bürgermeister Todekino
angeblich schon Erfahrungen.
Die Grünen wollen eine andere Kieler Woche,
hieß es kürzlich in den Kieler Nachrichten
und sie meinten den kulturellen Qualitätsverfall und es kam auch heraus,
dass die gesamte Kieler Woche mittlerweile in der Hand von privaten Geschäftemachern
gelandet ist. Interessant ist in dem Zusammenhang die Anfrage der Linken
vom 9. Juli bezüglich der Meinungs-
freiheit während der Kieler Woche. Sie fragten:
„Aufgrund welcher Normen wurde das Verteilen nicht-
kommerzieller Flugblätter im Flankierbereich der
Kieler Woche untersagt und wer ist für diese durch KWS-Mitarbeiter
geübte Praxis verantwortlich?“ Sie bekamen vom Grünen Bürgermeister
Todeskino die folgende ernüchternde Antwort: „Gemäß der
Sondernutzungssatzung der Landeshauptstadt Kiel ist jeder über den
Gemeingebrauch hinausgehende Gebrauch von öffentlichen Flächen
genehmigungspflichtig. Dies bedeutet, dass auch das Verteilen von Flugblättern
beantragt und genehmigt werden muss. Zuständig für diese Genehmigung
ist während der Kieler Woche im Veranstaltungsbereich das Kieler-Woche-Büro.
Dieses hat keinen Antrag für das Verteilen der Flugblätter erhalten
und somit auch keine Genehmigung ausge-
sprochen. Die KWS hat den Auftrag, ungenehmigte Aktionen
zu unterbinden. Dies ist hier auch geschehen.“ Sind Flugblätter nicht
für den Gemeingebrauch? Und warum sind Werbeflugblätter mit Handywerbung
genehmigungsfrei?
Im Zusammenhang mit dem städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK)
ist von einer Rekommmunalisierung die Rede, wenn im Jahre
2012 der Vertrag mit dem Unternehmen Dörner ausläuft. Im Dezember
2008 wurde ein Kredit von fünf Millionen Euro bewilligt für Investitionen
und Umschulung. Damit soll dann der ABK in die Lage versetzt werden, die
gesamte Restmüll- und Papierentsorgung zu übernehmen. Der ABK
hat für zwei Millionen Euro neue Fahrzeuge beschafft und 2,5 Millionen
Euro in den Ausbau der Deponie Schönwohld gesteckt. Über den
städtischen Kredit regt sich der sogenannte Abfallexperte von der
CDU, Huckriede, auf. Er selbst ist im Aufsichtsrat der zu 49% privatisierten
Müllverbrennungsanlage unter der Regie von REMONDIS und ist erklärter
Gegner der Rekommunalisierung. Das sollte nicht verwundern, denn REMONDIS
macht mit der Müllverbrennung in Kiel gute Gewinne und keiner weiß,
welchen Nutzen dies für einen Aufsichtsratsposten mit sich bringt.