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Verleihung „Bester Bootsmann 2010“ in Laboe:

Besuch von Antimilitaristischen Osterhasen

Am Sonnabend, den 12. Juni 2010, fand in Laboe vor dem „Marine-Ehrenmal“ eine Kundgebung des „Bündnisses gegen den Celler Trialog“ im Rahmen einer antimilitaristischen Stadtrundfahrt statt (Wir berichteten in der letzten Ausgabe der LinX 07-2010. Red.).

Dabei wurde u. a. gefordert, dem Turm des Kriegsehrenmals, dieser gewaltigen und gewalttätigen Erektion der deutschen Marine, ein Präservativ als Schutz vor den Ejakulationen militaristischen Ungeistes überzustreifen. Der Marinebund als Eigentümer hatte das Bündnis gebeten, das Gelände des „Ehrenmals“ nicht zu betreten. Dieser Wunsch wurde von einer Polizeikette durchgesetzt. Allerdings kündigte das Bündnis an, am darauf folgenden Montag, den 14. Juni, dem dort stattfindenden „Besten Bootsmann“ einen Besuch abzustatten.

Am Montag war das Kriegsehrenmal von Dutzenden, mehrfach behundeten Feldjägern umringt, die durch Soldaten der Marineschutzkräfte aus Eckernförde und gepanzerten Polizeikräften verstärkt wurden, um den freundlich angekündigten Besuch zu verhindern. Das Kriegsehrenmal machte auf diese Weise einer veritablen Festungsanlage Konkurrenz. Allerdings gelang es einigen Antimilitaristen, sämtliche Sperren und Taschenkontrollen durch Feldjäger (die das Hausrecht hatten) unbeschadet zu überwinden, um den angekündigten Termin pünktlich einzuhalten.

Ein Video dokumentiert den Besuch (http://www.youtube.com/watch?v=R5saphNRJlY). Während der Veranstaltung wurden mehrere versteckte Alarm-Eier wie von Geisterhand geöffnet und ein durchdringendes und nervtötendes Geheul schlüpfte in Abständen von wenigen Minuten aus den Eiern heraus. Die Feldjäger wurden permanent auf Trab gehalten und die angetretene Formation der Marineunteroffizierschule aus Plön bewahrte keineswegs konsequent die Haltung, sondern die Soldaten wandten sich teilweise neugierig oder erschreckt den Geräuschquellen zu. Nachdem die Feldjäger die Eier gesucht und nach einiger Zeit gefunden hatten (bravo!), versuchten sie, diese abzuschalten. Das war aber nicht möglich: Also blieb nur das Zertreten der Eier übrig, was auf Sand- und Grasboden einige Kunst- fertigkeit erforderte.

Das Treiben des antimilitaristischen Osterhasen wurde dem Dokumentationsteam – optisch wohl etwas auffälliger als die anderen Zuschauer und dadurch  offen- sichtlich verdächtig – angelastet, um ihm ein Hausverbot durch die Feldjäger und anschließend noch einen erweiterten Platzverweis durch die Polizei auszusprechen. So konnte leider nur das Schlüpfen aus einem der Eier dokumentiert werden. Der Osterhase teilte dem Doku-Team mit, dass später – absolut planmäßig – jeweils im Abstand von mehreren Minuten noch weitere Eier geöffnet wurden, um die Besuchten zu erfreuen.

Fazit: Wenig Aufwand, großer Nutzen. Auch kleine Geschenke machen Freude.

 

Das Doku-Team des antimilitaristischen Osterhasen

 
 
 


Verleihung des „Besten Bootsmann“ vor dem Laboer Ehrenmal am 14.6.2010