Kneipier mag keine Verträge
In dem Kieler Gastronomiebetrieb „Das Wirtshaus“ des Unternehmers Stefan zu Putlitz, der zugleich Inhaber des „Louf“ ist, kämpft seit dem 17. August eine Küchen- angestellte für einen ihr zustehenden – aber vorenthaltenen – schriftlichen Arbeitsvertrag. Sie ist Mitglied der Basisgewerkschaft Freie ArbeiterInnen Union (FAU) Kiel, deren Beistand sie in diesem Konflikt erhält. „Wir fordern für unser Mitglied nur, was ihr sogar rein gesetzlich zusteht“ betont Marcus Munzlinger, Sekretär der FAU Kiel. ArbeitnehmerInnen haben ein Anrecht auf schriftliche Niederlegung der Arbeitsbedingungen nach dem Nachweisgesetz (NachwG).
Ein erstes persönliches Herantreten für einen
schriftlichen Arbeitsvertrag wurde abgeblockt. Die FAU Kiel sah sich deshalb
als gewerkschaftliche Organisation veranlasst, für ihr Mitglied an
Herrn zu Putlitz und die Geschäftsführung heranzutreten. Die
Folgen für das Mitglied waren permanente Einschüchterungsversuche
und Abblocken ihres Anliegens. Mit einer Aktion vor dem Wirtshaus am 17.
August begann der öffentliche Arbeitskampf nach Ablauf eines gestellten
Ultimatums. Die anwesenden Aktiven der FAU Kiel mussten im Verlauf ihr
Mitglied von einer aufgebrachten Geschäftsführung abschirmen.
Zugleich wurde vor Ort vom Inhaber bei der Polizei eine Anzeige gegen die
FAU Kiel wegen angeblichen Verleumdung erstattet. Einen Tag nach der Aktion
erhielt das Mitglied einen Vertragsentwurf von ihrem Arbeitgeber. Dieser
wird zur Zeit von der FAU Kiel geprüft. (Erklärung der FAU)