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Energiekonzept der Stadt Kiel:

Gutachten stehen zur Diskussion

Im Folgenden dokumentieren wir den Kommentar zum Artikel "Gutachter setzen auf Gas und Dampf" (KN vom 20.9.2010) von Claudia Bielfeldt für BI umwelt- freundliche Energieversorgung für die Region Kiel:

„Die BI hat sich nicht nur zusammengefunden, um das geplante Kohlekraftwerk zu verhindern. Es geht auch darum, Zukunfts-
perspektiven für die Energieversorgung für die Region zu entwickeln. Diese Überlegungen mündeten in ein Konzept für die vollständige Versorgung mit regenerativen Energien bis spätestens 2040. Ich begrüße die Veröffentlichung der Gutachten, die die öffentliche Diskussion jetzt ermöglicht. Etliche Punkte, die auch schon lange von der BI propagiert werden, finden sich in dem Gutachten:

- Energiesparen, Effizienz steigern, energetische Gebäudesanierung

- kein Kohlekraftwerk, sondern die Nutzung von Erdgas als Brücke bis maximal 2040

- Nutzung regenerativer Energieträger

Im Sinne einer dezentralen nachhaltigen Energieversorgung liegt der Schwerpunkt des BI-Konzeptes auf regenerativen Energie-
quellen und dadurch einem wesentlich kleineren GuD-Kraftwerk mit 78 MW el als Hauptheizquelle für das Fernwärmenetz (bzw 4 BHKWs mit der zusammen der gleichen Leistung). Von daher bedauere ich, dass in dem Gutachten lediglich eine 400 MW-Variante berechnet wurde. Ein kleineres GuD-Kraftwerk wäre wesentlich kostengünstiger und bedeutet eine deutlich geringere Abhängigkeit von Erdgasimporten. Ein zentrales Anliegen der BI ist die Energieversorgung in kommunaler Hand, das bedeutet, eine Rekommunalisierung der Stadtwerke und demokratische Kontrolle. Dazu gehört auch eine breite öffentliche Diskussion.“

Dazu ludt die BI am 27. September im Mehrgenerationenhaus am Vinetaplatz zur Diskussion ein. Bürgermeister und Umweltamt hatten mittlerweile ihre Teilnahme zugesagt, um die Gutachten der Stadt vorzustellen. Über das Ergebnis der Veranstaltung und weitere Stellungnahmen zu den Gutachten berichten wir in der nächsten Ausgabe der LinX.

(uws)
Bürgermeister und Umweltamt stellen die Gutachten vor:

Klimaverträgliches Energieerzeugungs- und Versorgungskonzept für Kiel

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Anlage übersende ich Ihnen die Empfehlungen der Gutachter für ein Energieerzeugungs- und Versorgungskonzept für Kiel. Die Empfehlungen der Gutachter basieren auf umfangreiche Einzelgutachten, die bei Bedarf im Umweltschutzamt einstweilen eingesehen werden können. Im Rahmen des beabsichtigten  Beteiligungs- verfahrens werden die Gutachten ins Internet gestellt. Wie angekündigt, hat die Verwaltung zunächst der Stadtwerke Kiel AG Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu den Empfehlungen gegeben. Die Stadtwerke bestätigen, dass die Ergebnisse des Gutachtens sich weitgehend mit der grundsätzlichen Neuausrichtung der Stadtwerke Kiel decken:

- Bau eines 400 MW GuD-Heizkraftwerkes

- Ausbau der Fernwärme

- Ausbau dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung und Nahwärmenetze

- Einsatz regenerativer Energieträger, wenn ökologisch und ökonomisch sinnvoll.

Mit der Stadtwerke Kiel AG werden über Details der Stellungnahme weitere Gespräche geführt. Zum weiteren Vorgehen weise ich darauf hin, dass nun der vorgesehene Beteiligungsprozess von mir in Gang gesetzt wird. Betrachten Sie diese Zusendung als Erstinformation für die Fraktionen.

Bürgermeister
Peter Todeskino