Diskussion

Antifa heißt (zumindest verbal-radikaler) Angriff!

Einige kurze Gedanken zu dem Brief der "autonomen bedenkenträgern", die vom "ZK der Kieler Linken" (der LinX) eine klare Direktive zur antifaschistischen Arbeit verlangen/erwarten.

Im wesentlichen möchte ich auf die von den AutorInnen konstruierten defensive Haltung der AntifaschistInnen in der Kieler Innenstadt eingehen/dieser widersprechen:

Wir haben die Nazis konfrontiert – das heißt nicht zwingend, sie blutend auf der Straße liegen zu lassen!

Wir wurden – besonders am 19.05. – einer massiven Polizeirepression ausgesetzt, d.h. wir waren spätestens zum Zeitpunkt der Einkesselung nicht mehr in der Lage, offensiv gegen die faschistische Propaganda vorzugehen.

In den erwähnten Artikeln wurden nicht die Nazis als übermächtig beschrieben, sondern – und das lässt sich auch von noch so erprobten StrassenkämpferInnen nicht leugnen – die bewaffnete Staatsmacht.

Ich weiß nicht, von welchen Halluzinationen die "bedenkenträger" heimgesucht wurden, in denen die Antifa als klein und schutzbedürftig beschrieben wird.

Die Verleumdung der Antifa als Verteidiger der bürgerlichen Gesellschaft ist spätestens seit der so genannten "Staats-Antifa" ein alter wiederum verbalradikaler Vorwurf, der, zumindest in der vergangenen Praxis der SchreiberInnen, keine (wahrnehmbare) Entsprechung in der Praxis hat. Zumindest am 12.05. waren die, von den "bedenkenträgern" angesprochenen Aktionsformen sowohl theoretisch als auch praktisch möglich – wie im LinX-Artikel <a>href="LinX11/01" </a> erwähnt.

Wo waren die "bedenkenträger", die diese radikale Angriffsmöglichkeit nicht wahrgenommen haben: Verschiedene Leute waren in physische Auseinandersetzungen verwickelt – es kam dort aber nicht zu schwereren Verletzungen bei den Faschisten - . Bisher ging ich davon aus – wie im oben erwähnten Artikel beschrieben – dass wir dort sinnvoll und besonnen agiert haben in Übereinstimmung mit allen antifaschistischen Beteiligten.

Es steht jedem/jeder AntifaschistIn/antifaschistischen Gruppe frei, sich an den jeweiligen Aktionsformen zu beteiligen bzw. eigene einzubringen. Hinterher "herumzujammern", dass nicht die "wahre" Aktionsform von den "wahren" AntifaschistInnen gewählt wurde, führt nur zur Herabstufung der SchreiberInnen als "Schnacker", die selbst nichts auf "die Reihe bekommen".
(lj)

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