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Miethaie beißen zu

Von "Angstmache" hatte Oberbürgermeister Norbert Gansel gesprochen, als MitarbeiterInnen und MieterInnen der KWG am 21.1. vor dem Rathaus gegen den geplanten Verkauf der stadteigenen Wohnungsgesellschaft demonstrierten (LinX berichtete). Daß diese Angst dennoch berechtigt ist, bewies die KWG noch vor dem Verkauf auf dem Fuße und kam dem Vorwurf, ein "Miethai" werde sich bei der Privatisierung ihrer bemächtigen, zuvor, indem sie selbst die Mieten erhöhte. Bereits am Tag nach der Demonstration habe die KWG einigen ihrer Mettenhofer MieterInnen eine Mieterhöhung um etwa 20 Pf/qm zum 1.4. angekündigt, teilte die Bürgerinitiative gegen den KWG-Verkauf mit - nicht ohne Verwunderung darüber, daß am Demo-Tag die KWG-MitarbeiterInnen davon nichts verlautet hatten. Der Betriebsrat der KWG hatte indes Gansels Vorwürfe, einige MieterInnen seien zur Unterschrift auf den Protestlisten gegen den Verkauf gedrängt worden, zurückgewiesen.

Der KWG-Direktor Hartmut Lippe sieht in den geplanten Mieterhöhungen jedoch lediglich "die übliche Anpassung an die Werte des Mietspiegels", wie er den "Kieler Nachrichten" mitteilte. Der Mittelwert des Mietspiegels werde dabei nicht überschritten, lediglich in einigen Ausnahmefällen, wo die bisherige Miete "sehr niedrig" sei, liege die Erhöhung "über 5 bis 10%". Die KWG will die Mieten für 703 Wohnungen erhöhen, das ist etwa ein Fünftel ihres Bestands.

(jm)